sind sie sicher, dass sie sich das antun wollen?

Wie in alle Chronologien zeichnen die nachfolgenden Ausführungen einen Ablauf von Ereignissen entlang der Zeitachse auf. Chronologien zum Ersten Weltkrieg gibt es in einer erstaunlichen Vielzahl und behandeln notgedrungener Massen immer nur ausgewählte, den jeweiligen Chronisten wesentlich scheinende Ereignisse. Meist fokussieren diese Chronologien den Weg zu einem Ereignis in dessen Vorfeld und Verlauf. Eine Chronologie zum ewigen Spannungsverhältnis zwischen Frankreich und Deutschland wird andere Ereignisse hervorheben, als eine Chronologie, welche den Weg zur Russischen Revolution aufzeigt. Eine Chronologie zur industriellen Entwicklung bewertete andere Ereignisse als wesentlich, als beispielsweise eine chronologische Darstellung der Entwicklung von Sozialwerken, obwohl diese unvermeintlich über direkte Schnittstellen verfügen.

Jetzt also erneut der Versuch einer chronologischen Darstellung – mit all dem damit verbundenen, enormen Arbeitsaufwand. Warum?  Auf den Punkt gebracht daher, da die historisch relevanten Ereignisse auf den „Nebenkriegsschauplätzen“ in verfügbaren Chronologien höchstens den Platz eines Statisten im Theater einnehmen und insbesondere die Ereignisse an der österreichisch-italienischen Südwestfront im Gesamtkontext des grossen Weltenbrands kaum Erwähnung finden. Ebenso verhält es sich mit den Ereignissen in der Schweiz im Rahmen des Armeeeinsatzes von 1914-1918. Entsprechend versuche ich, diese Lücke zu schliessen und gleichzeitig jene Auseinandersetzungen der Vorkriegsjahre entlang der Zeitleiste zu integrieren, die meines Erachtens auf den späteren Verlauf des Krieges eine massgebliche Auswirkung hatten.

Hinweis zu den verwendeten Piktogrammen

Zur raschen, optischen Erkennung der Relevanz werden den schriftlichen Ausführungen entsprechende Piktogramme vorangestellt. Zu deren Dartstellung nachfolgende Erläuterungen:

Damals verwendete Staatsflaggen verweisen auf die vom Ereignis betroffenen Staaten hin. Dabei werden Bündnispartner mit geringem Abstand dargestellt. Verfeindete Staaten werden von dieser Gruppe entsprechend mit grösserem Abstand dargestellt: Beispielsweise

         

Das Bündnis Frankreich, Grossbritannien, Russland (Dreibund) eröffnet dem Deutschen Reich bspw. eine gemeinsame Erklärung

Das Piktogramm des Vereins Stelvio-Umbrail wird dann verwendet, wenn das Ereignis in Relevanz zur Auseinandersetzung zwischen Österreich-Ungarn und Italien steht, oder aber den Einsatz der Schweizer Armee während des Ersten Weltkriegs betrifft.

Einträge zur Schweizerischen Grenzbesetzung und zur Auseinandersetzung zwischen Italien und Österreich werden zusätzlich durch unser Vereinslogo unmittelbar nach dem entsprechenden Titel hervorgehoben.

Wurde das Piktogramm des Vereins durch eine stilisierte Bergsiluette ergänzt, betrifft dieses spezifische Ereignis den Krieg im Gebirge: entwender an der Ortler – oder aber auch entlang der Dolomiten – und Karnischen Front. Diese Ereignisse haben kaum „weltgeschichtliche Bedeutung“, sind aber für den übrigen Inhalt dieser Internetseite von Relevanz.

Mit diesem Piktogramm hervorgehobene Ereignisse stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Krieg im Gebirge.

 

Viel Vergnügen auf dieser – erneut spezifisch ausgerichteten – Zeitreise: im Fokus steht der Krieg zwischen Österreich und Italien im Gebirge und nahe der Schweizer Grenze!

1870 / 1871

Napoleon III. und Bismarck treffen sich nach der Schlacht bei Sedan

 

Der Ausgang des Deutsch-Französischen Krieges hat das definitive Ende des französichen Kaiserreichs zur Folge. Frankreich wird zur Republik. Im Gleichenzug „fusionieren“ unter Bismarcks Regie die deutschen Königs- und Fürstenhäuser und Kleinstaaten zum Deutschen Reich unter Führung des „Deutschen Kaisers“, Wilhelm I.

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  • Die Schmach der Niederlage bei Sedan (1./2. September 1870) und die Provokation der Ausrufung des „Deutschen Kaiserreichs“ im Spiegelsaal von Versailles demütigen die Franzosen nachhaltig;
  • Der Verlust grosser Teile von Lothringen und dem Elsass hinterlässt tiefe Wunden;
  • Der Einsatz französischer „Franctireur“ (Scharfschützen, Freischärler) wird die deutsche Taktik 1914 massgebend beeinflussen und entsprechende Gewaltakte gegenüber der Zivilbevölkerung in Belgien und Frankreich nachvollziehbar machen.
1876/77 - 1878

Russische Überquerung der Donau, 1883

Im Russisch/Serbisch – Osmanischen Krieg ging es einerseits darum, den Einfluss der „Hohen Pforte“ auf dem Balkan aus serbischer Sicht einzudämmen und aus russischer Sicht, ihren Einfluss am Schwarzen Meer auszudehnen. Letztlich sollte der Durchgang an den Dardanellen zum „Warmen Meer“ (wie die Russen das Mittelmeer nennen) der osmanischen Dominanz entrissen werden. Diese Auseinandersetzung wird von Historikern gerne an den Beginn der Serie von „Balkankriegen“ gesetzt.

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Der Frieden von San Stefano beendete am 3. März 1878 offiziell den Russisch-Osmanischen und damit auch den Zweiten Serbisch-Osmanischen Krieg. In den Kriegsjahren kam es zu einem Auseinandertreiben serbischer und russischer Positionen, und Russland gab, zur großen Enttäuschung Serbiens, nun einem großen bulgarischen Staat den Vorzug. Serbien wandte sich aus Enttäuschung über die neue russische Bulgarienpolitik dem Kaiserhaus Österreich als Verbündeten zu, was zum serbisch-bulgarischen Gegensatz und der endgültigen Teilung der Balkanhalbinsel in zwei Interessenssphären, einer österreichischen und einer russischen, führte. In Russland löste die Revision des Friedens von San Stefano eine große Enttäuschung und Verbitterung aus, die vor allem gegen die Deutschen und die Österreicher gerichtet war. Man fühlte sich um die Früchte eines verlustreichen Krieges betrogen, in dem viele freiwillig für die Befreiung der Slawen und der Rückeroberung Konstantinopels für die orthodoxe Christenheit kämpften.

1886/1886
Manifest des bulgarischen Fürsten Alexander von Battenberg anlässlich des Serbisch-Bulgarischen Krieges

 

Im Serbisch – Bulgarischen Krieg ging es um die Vorherrschaft auf dem Balkan, der auch im europäischen Mächtesystem tiefgreifende Änderungen nach sich zog.

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Nur massiver Druck der deutschen Regierung verhinderte einen bewaffneten Konflikt auf dem Balkan, in den auch die Großmächte hineingezogen worden wären. Bismarck musste nun seine Bündnispolitik mit dem so genannten System der Aushilfen retten. Direkte Folge des Scheiterns des Dreikaiserbundes waren der Abschluss des Rückversicherungsvertrags und die Mittelmeerentente.

Für die Bulgaren selbst führte der Krieg zur Stärkung der Integration des alten Nord- und des neuen Südbulgariens zu einem gemeinsamen Staat. Am Krieg nahmen ebenfalls ein moslemisches Regiment von 2000 Mann, eine Kompanie von Studenten, die im Ausland studierten, und Freiwillige aus dem noch unter osmanischer Herrschaft stehenden Makedonien teil.

1896/97

Osmanischer Sieg bei Domokos

 

Der Türkisch-Griechische Krieg um Kreta, auch als „Dreißigtagekrieg“und Unglücklicher Krieg bekannt, fand zwischen dem Königreich Griechenland und dem Osmanischen Reich statt. Die Intervention der Großmächte (Russisches Reich, Frankreich, Vereinigtes Königreich und Königreich Italien) führten zu einer fast vollständigen Autonomie Kretas.

1899-1902

Buren in einem Schützengraben

   

Der Zweite Burenkrieg (auch Südafrikanischer Krieg; war ein Konflikt zwischen Großbritannien und den beiden Burenrepubliken Oranje-Freistaat und Südafrikanische Republik (Transvaal), der mit deren Eingliederung in das britische Imperium endete. Ursachen waren einerseits das Streben Großbritanniens nach den Bodenschätzen der Region sowie nach einem territorial geschlossenen Kolonialreich in Afrika und andererseits die ausländerfeindliche Gesetzgebung der Burenrepubliken.

1900

Admiral Alexejew mit seinem Stab

Der Russisch-Chinesische Krieg im Jahr 1900 war der erste Höhepunkt der russischen Ostasienpolitik, die mit dem Scheitern der Meerengenpolitik 1856 im Krimkrieg eingeleitet wurde. Die Russen besetzten anlässlich des Boxeraufstands die Mandschurei, eine damals wenig bevölkerte Region im Norden der heutigen Volksrepublik China. Der Krieg schuf die Grundlagen für den Konflikt zwischen Japan und Russland, der 1904/1905 ausbrechen sollte.

1900 - 1901

Kampf zwischen alliierten und chinesischen Truppen

            

Im Frühjahr und Sommer 1900 führten die Attacken der Boxerbewegung gegen Ausländer und chinesische Christen einen Krieg zwischen China und den Vereinigten acht Staaten  herbei, der mit einer Niederlage der Chinesen und dem Abschluss des sogenannten „Boxerprotokolls“ im September 1901 endete. Da die Bezeichnung „Boxeraufstand“ einseitig die imperialistische Perspektive widerspiegelt (die chinesische Regierung wurde von den Boxern ausdrücklich unterstützt), wird auch vom „Boxerkrieg“ gesprochen.

1904 - 1905

Russland als Krake – eine antirussische japanische Propagandakarte aus dem Jahr 1904

Der Russisch-Japanische Krieg begann im Februar 1904 mit dem Angriff des Japanischen Kaiserreichs auf den Hafen von Port Arthur und endete nach einer Reihe verlustreicher Schlachten im Sommer 1905 mit der Niederlage des Russischen Kaiserreichs. Der unter US-amerikanischer Vermittlung ausgehandelte Friedensvertrag von Portsmouth vom 5. September 1905 besiegelte den ersten bedeutsamen Sieg einer asiatischen über eine europäische Großmacht in der Moderne.

1904 - 1908

Reiter der Schutztruppe

Der Völkermord an den Herero und Nama geschah während und nach der Niederschlagung von Aufständen der Herero und Nama gegen die deutsche Kolonialmacht in der Kolonie Deutsch-Südwestafrika während der Jahre 1904 bis 1908.

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Der durch Existenzängste geschürte Aufstand begann im Januar 1904 mit dem Angriff der Ovaherero unter Samuel Maharero auf deutsche Einrichtungen und Farmen. Da die Schutztruppe der Kolonie dem anfangs nicht gewachsen war, entsandte die Reichsleitung daraufhin umgehend Verstärkung. Durch etwa 15.000 Mann unter dem Befehl von Generalleutnant Lothar von Trotha wurde der Aufstand der Herero bis zum August 1904 niedergeworfen.

Der größte Teil der Herero floh daraufhin in die fast wasserlose Omaheke-Wüste. Trotha ließ diese abriegeln und Flüchtlinge von den wenigen dort existenten Wasserstellen verjagen, so dass Tausende Herero mitsamt ihren Familien und Rinderherden verdursteten. Trotha ließ ihnen im sogenannten Vernichtungsbefehl mitteilen: „Die Herero sind nicht mehr Deutsche Untertanen. […] Innerhalb der Deutschen Grenze wird jeder Herero mit oder ohne Gewehr, mit oder ohne Vieh erschossen, ich nehme keine Weiber und keine Kinder mehr auf, treibe sie zu ihrem Volke zurück oder lasse auch auf sie schießen.“

Die Kriegsführung Trothas zielte auf die vollständige Vernichtung der Herero ab („Ich glaube, dass die Nation als solche vernichtet werden muß“); sein Vorgehen gilt in der Wissenschaft als erster Völkermord des 20. Jahrhunderts.Trotha wurde darin vom Chef des Generalstabs Alfred Graf von Schlieffen („Der entbrannte Rassenkampf ist nur durch die Vernichtung einer Partei abzuschließen“) und Kaiser Wilhelm II. unterstützt.

Angesichts der Vorfälle erhoben sich im Oktober 1904 die Nama unter ihren Kapteinen Hendrik Witbooi und Jakob Morenga. Von der Kriegsführung gegen die Herero lernend, vermieden die Nama eine offene Schlacht gegen die deutsche Besatzung und begannen einen Guerillakrieg. Durch den Tod Witboois, Morengas und weiterer Anführer demoralisiert, fügten sich schließlich fast alle Nama-Gruppen den deutschen Unterwerfungsverträgen, so dass der Krieg am 31. März 1907 für beendet erklärt wurde. Doch damit war die koloniale Vernichtungspolitik nicht beendet. Im Anschluss an die Kampfhandlungen wurden die Herero und Nama in Konzentrationslagern interniert, in denen annähernd jeder zweite Insasse starb. Von dem um 1904 auf rund 60.000 bis 80.000 Personen geschätzten Hererovolk lebten 1911 geschätzt nur noch 20.000 Personen. Der Völkermord in Deutsch-Südwestafrika hatte also 40.000 bis 60.000 Herero sowie etwa 10.000 Nama das Leben gekostet.

Die Herero gedenken der Opfer alljährlich durch den Hererotag und die Witboois mit dem bei Gibeon abgehaltenen Heroes’ Day. Sie bemühen sich seit Jahrzehnten um die offizielle Anerkennung durch die Vereinten Nationen als Opfer eines Genozids. Die deutsche Bundesregierung nahm zur Bewertung des Ereignisses lange keine Stellung und wies noch im August 2012 eine etwaige Verantwortung für einen Völkermord von sich. Am 10. Juli 2015 wurden die Ereignisse vom deutschen Auswärtigen Amt erstmals als Völkermord bezeichnet.

1911 - 1912

Atatürk (links) während des Krieges in Tripolitanien

Der Italienisch-Türkische Krieg, Osmanisch-Italienische Krieg oder Tripoliskrieg (italienisch Guerra di Libia) war ein militärischer Konflikt zwischen dem Königreich Italien und dem Osmanischen Reich, der vor allem im Mittelmeer und in Nordafrika ausgetragen wurde. Er begann mit der italienischen Kriegserklärung am 29. September 1911 und endete mit dem Frieden von Ouchy am 18. Oktober 1912. In ihm trat das Osmanische Reich Tripolitanien, die Cyrenaika und den Dodekanes an Italien ab.

1912 - 1913

Osmanische Truppen (1912)

   

Die Balkankriege waren zwei Kriege der Staaten der Balkanhalbinsel im Vorfeld des Ersten Weltkriegs. Als Folge wurde das Osmanische Reich in Europa bis in die heutigen Grenzen der Türkei verdrängt und musste große Gebiete an die Nachbarländer abtreten.

Sarajevo, 28. Juni 1914

Telegramm zum Attentat auf das Thronfolgerpaar

Ermordung des österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand und seiner Gattin Sophie in der bosnischen Hauptstadt. Details finden Sie hier!

Wien und Berlin, 5. / 6. Juli 1914

Der Unterhändler in Franz Josefs Diensten: Alexander Graf von Hoyos

„Hoyos-Mission“: Kaiser Wilhelm II. sichert Österreich-Ungarn durch den legendären „Blankoscheck“ die deutsche Unterstützung zu. Details finden Sie hier!

Wien und Belgrad, 23. Juli 1914

Frontseite (Auszug) der Neuen Zeitung; Wien, 24. Juli 1914

Das berühmte österreichische „Ultimatum“ wird der serbischen Regierung übermittelt. Das Ultimatum hatte den Zweck, der internationalen Staatengemeinschaft vor Augen zu führen, dass die Schuld des Kriegsausbruchs bei Serbien läge.

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Die Bedingungen waren bewusst hart formuliert, sodass man in Wien gar nicht mit deren Annahme rechnete. Seit dem als letzte, besonders empörende Demütigung empfundenen Attentat glaubte man seitens der österreichisch-ungarischen Diplomatie, die Balkanfrage ein für alle Mal auf militärischem Wege, in einem isolierten Krieg gegen Serbien, lösen zu können. Freilich unterschätze man am Wiener Ballhausplatz dabei sträflich die Bereitschaft Russlands, auf Seiten seines serbischen Verbündeten in den Krieg einzutreten, wodurch der Große Krieg tatsächlich unvermeidbar wurde.

Die Forderungen Österreichs bestanden aus sechs Punkten:

Von der serbischen Regierung wurde eine offizielle Distanzierung von der südslawischen Vereinigungspolitik gefordert, die auf einen Zusammenschluss aller Südslawen unter serbischer Führung abzielte und die territoriale Integrität Österreich-Ungarns in Frage stellte.

Weitere Punkte waren die Forderung nach einer Säuberung der serbischen Armee und Beamtenschaft von anti-österreichischen Agitatoren und die Unterdrückung der Österreich-feindlichen Propaganda in der serbischen Presse. In direktem Zusammenhang mit dem Attentat stand die Forderung nach einer Verfolgung von gegen Österreich operierenden extremistischen Geheimorganisationen.

Vor allem der sechste Punkt, in dem Wien auf einer Mitwirkung von österreichischen Beamten bei der Aufklärung des Attentates und der Verfolgung der politischen Drahtzieher auf serbischem Territorium bestand, wurde so formuliert, dass eine Ablehnung Serbiens zu erwarten war. Denn die Annahme dieser Bedingung hätte die staatliche Souveränität Serbiens verletzt.

Von Serbien wurde eine Reaktion binnen 48 Stunden verlangt. Bei Nicht-Eingehen auf die Forderungen von serbischer Seite wurde zunächst mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen gedroht. Eine explizite Kriegsdrohung wurde nicht ausgesprochen, war aber der unausgesprochene nächste Schritt.

Die letzten naiven Hoffnungen, den Krieg auf einen lokalen Konflikt zwischen Serbien und Österreich beschränkt zu halten, wurden spätestens am 24. Juli, also noch vor dem Auslaufen der Frist des Ultimatums, enttäuscht, als in Russland, dem wichtigsten Bündnispartner Serbiens, die Teilmobilisierung angeordnet wurde. Spätestens jetzt war klar, dass jeder weitere Schritt zu einer Eskalation mit fatalen Folgen führen würde.

Am 25. Juli traf fristgerecht die Antwort Serbiens ein, das den Großteil der Forderungen bedingungslos akzeptierte; nur der letzte Punkt betreffend die Ermittlungen österreichischer Beamter auf serbischem Hoheitsgebiet wurde abgelehnt. Das weitreichende Entgegenkommen vonseiten Serbiens kam für Wien unerwartet. Die ablehnende Reaktion des österreichischen Außenministers bezüglich weiterer Verhandlungen machte offenkundig, dass Wien an einer diplomatischen Lösung nicht interessiert war.

Serbien, 25. Juli 1914

Titel der Münchner Neuesten Nachrichten vom 26. Juli 1914

Mobilisierung der serbischen Armee. Der russische Kronrat steht zu seinem Bündnis und beschliesst dessen Unterstützung gegenüber Belgrad. Fünf Minuten vor Ablauf der Frist übermittelt die serbische Regierung auf das österreichische Ultimatum. Die diplomatischen Beziehungen werden gleichentags aufgehoben.

Bad Ischl, 28. Juli 1914

An Meine Völker! – Schreiben von Kaiser Franz Joseph – Kriegserklärung

 

Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien. In einem legendären Manifest wendet sich Kaiser Franz Joseph I. „An seine Völker“ und begründet darin seinen Entscheid zum Krieg.

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An Meine Völker!

Es war Mein sehnlichster Wunsch, die Jahre, die Mir durch Gottes Gnade noch beschieden sind, Werken des Friedens zu weihen und Meine Völker vor den schweren Opfern und Lasten des Krieges zu bewahren.

Im Rate der Vorsehung ward es anders beschlossen.

Die Umtriebe eines haßerfüllten Gegners zwingen Mich, zur Wahrung der Ehre Meiner Monarchie, zum Schutze ihres Ansehens und ihrer Machtstellung, zur Sicherung ihres Besitzstandes nach langen Jahren des Friedens zum Schwerte zu greifen.

Mit rasch vergessendem Undank hat das Königreich Serbien, das von den ersten Anfängen seiner staatlichen Selbständigkeit bis in die neueste Zeit von Meinen Vorfahren und Mir gestützt und gefördert worden war, schon vor Jahren den Weg offener Feindseligkeit gegen Österreich-Ungarn betreten.

Als Ich nach drei Jahrzehnten segensvoller Friedensarbeit in Bosnien und der Hercegovina Meine Herrscherrechte auf diese Länder erstreckte, hat diese Meine Verfügung im Königreiche Serbien, dessen Rechte in keiner Weise verletzt wurden, Ausbrüche zügelloser Leidenschaft und erbittertsten Hasses hervorgerufen. Meine Regierung hat damals von dem schönen Vorrechte des Stärkeren Gebrauch gemacht und in äußerster Nachsicht und Milde von Serbien nur die Herabsetzung seines Heeres auf den Friedensstand und das Versprechen verlangt, in Hinkunft die Bahn des Friedens und der Freundschaft zu gehen.

Von demselben Geiste der Mäßigung geleitet, hat sich Meine Regierung, als Serbien vor zwei Jahren im Kampfe mit dem türkischen Reiche begriffen war, auf die Wahrung der wichtigsten Lebensbedingungen der Monarchie beschränkt. Dieser Haltung hatte Serbien in erster Linie die Erreichung des Kriegszweckes zu verdanken.

Die Hoffnung, daß das serbische Königreich die Langmut und Friedensliebe Meiner Regierung würdigen und sein Wort einlösen werde, hat sich nicht erfüllt.

Immer höher lodert der Haß gegen Mich und Mein Haus empor, immer unverhüllter tritt das Streben zutage, untrennbare Gebiete Österreich-Ungarns gewaltsam loszureißen.

Ein verbrecherisches Treiben greift über die Grenze, um im Südosten der Monarchie die Grundlagen staatlicher Ordnung zu untergraben, das Volk, dem Ich in landesväterlicher Liebe Meine volle Fürsorge zuwende, in seiner Treue zum Herrscherhaus und zum Vaterlande wankend zu machen, die heranwachsende Jugend irrezuleiten und zu frevelhaften Taten des Wahnwitzes und des Hochverrates aufzureizen. Eine Reihe von Mordanschlägen, eine planmäßig vorbereitete und durchgeführte Verschwörung, deren furchtbares Gelingen Mich und Meine Völker ins Herz getroffen hat, bildet die weithin sichtbare blutige Spur jener geheimen Machenschaften, die von Serbien aus ins Werk gesetzt und geleitet wurden.

Diesem unerträglichen Treiben muß Einhalt geboten, den unaufhörlichen Herausforderungen Serbiens ein Ende bereitet werden, soll die Ehre und Würde Meiner Monarchie unverletzt erhalten und ihre staatliche, wirtschaftliche und militärische Entwicklung vor beständigen Erschütterungen bewahrt bleiben.

Vergebens hat Meine Regierung noch einen letzten Versuch unternommen, dieses Ziel mit friedlichen Mitteln zu erreichen, Serbien durch eine ernste Mahnung zur Umkehr zu bewegen.

Serbien hat die maßvollen und gerechten Forderungen Meiner Regierung zurückgewiesen und es abgelehnt, jenen Pflichten nachzukommen, deren Erfüllung im Leben der Völker und Staaten die natürliche und notwendige Grundlage des Friedens bildet.

So muß Ich denn daran schreiten, mit Waffengewalt die unerläßlichen Bürgschaften zu schaffen, die Meinen Staaten die Ruhe im Inneren und den dauernden Frieden nach außen sichern sollen.

In dieser ernsten Stunde bin Ich Mir der ganzen Tragweite Meines Entschlusses und Meiner Verantwortung vor dem Allmächtigen voll bewußt.

Ich habe alles geprüft und erwogen.

Mit ruhigem Gewissen betrete Ich den Weg, den die Pflicht Mir weist.

Ich vertraue auf Meine Völker, die sich in allen Stürmen stets in Einigkeit und Treue um Meinen Thron geschart haben und für die Ehre, Größe und Macht des Vaterlandes zu schwersten Opfern immer bereit waren.

Ich vertraue auf Österreich-Ungarns tapfere und von hingebungsvoller Begeisterung erfüllte Wehrmacht.

Und Ich vertraue auf den Allmächtigen, daß Er Meinen Waffen den Sieg verleihen werde.

Franz Joseph m. p.
Belgrad, 29. Juli 1914

Die ersten Schüsse nach erklärtem Kriegszustand

 

Mit dem Beschuss der Festung Belgrad eröffnen die k.u.k. Flussmonitore SMS Temes und SMS Bodrog den Ersten Weltkrieg.

Moskau, 31. Juli 1914

Mobilisierte Truppen der Armee des Zaren

Generalmobilmachung der russischen Armee

Wien, 31. Juli 1914

Kaiserliche Residenzstadt Wien

Generalmobilmachung Österreich-Ungarns

Brüssel, 31. Juli 1914

Köngilicher Palast in Brüssel

Generalmobilmachung Belgiens

Berlin, 1. August 2014

„Auf, zu den Waffen!“ Kriegsbegeisterung in Berlin

Deutschland erklärt Russland den Krieg. Generalmobilmachung des Deutschen Reichs.

Paris, 1. August 1914

Aufgebot zur Mobilmachung in Frankreich


Generalmobilmachung Frankreichs

Rom, 1. August 1914

Quirinalpalast, Rom

Das Königreich Italien erklärt als Angehöriger Staat des Dreibundes seine Neutralität. Aus italienischer Sicht war das Bündnis auf eine Beistandspflicht im Angriffsfalle ausgerichtet und beide Bündnispartner wählten jetzt ein militärisch offensives Vorgehen.

Bern, 1. August 1914

Postkarte zur schweizerischen Grenzbesetzung

Pikettstellung der Schweizer Armee, Mobilmachungsaufgebot zur Grenzbesetzung auf den 3. August 1914

Luxemburg, 2. August 1914

Luxemburg, Sitz von Marie-Adelheid, Großherzogin von Luxemburg sowie Herzogin von Nassau.

Deutscher Einmarsch in das neutrale Luxemburg. Deutschland richtet ein Ultimatum an Belgien, in welchem die Forderung nach freiem Durchmarsch postuliert wird.

Berlin und Konstantinopel, 2. August 1914

Konstantinopel (Istanbul); Hagia Sophia

Durch Abschluss des Deutsch-Türkischen Bündnisvertrages tritt das Osmanische Reich auf die Seite der Mittelmächte.

Berlin und Paris, 3. August 1914

Beabsichtigte Reiseroute auf einem Eisenbahnwagen an die Westfront

Kriegserklärung Deutschlands an Frankreich

London, 3. August 1914

Lord Kitcheners Army – Aufruf Englands, sich der Mobilmachung anzuschliessen

Mobilmachung Englands und Ultimatum an das Deutsche Reich, auf weitere Verletzungen der Neutralität (insbesondere Belgien) zu verzichten.

Bukarest, 3. August 1914

Rumänien, Balkanstaat mit Anschluss zum Schwarzen Meer

Rumänien, dem Dreibund nahestehend, erklärt seine Neutralität.

Bern, 3. August 1914

Bern, Sitz von Bundesrat und Parlament

Die vereinigte Bundesversammlung wählt Ulrich Wille zum Oberbefehlshaber der Schweizer Armee

London, 4. August 1914

Tower Bridge, London

Grossbritannien bricht die Beziehungen zu Deutschland ab, was dem „Kriegszustand“ ohne Kriegserklärung gleich kommt.

Berlin, 4. August 1914

Ausruf des Burgfriedens durch Kaiser Wilhelm II.

Die Parteien des deutschen Reichstags bewilligen die Kriegskredite und ermächtigt die Regierung zum Erlass entsprechender Verordnungen. Der Kaiser erklärt den Burgfrieden.

Rom und Wien, 4. August 1914

Rom, Quirinalspalast

Neutralitätsbeteuerung des italienischen Königs gegenüber Kaiser Franz Joseph.

„Leichte“ italienische Mobilisierung, unter Zusicherung eines Nichtangriffs unter der Voraussetzung, dass Österreich das Gleichgewicht an der Adria nicht stören werde

Belgische Grenze, 4. August 1914

Die „Dicke Bertha“, ein schienengebundenes 42-cm-Bettungsgeschütz von Krupp.

Einmarsch deutscher Truppen in Belgien

Wien, 6. August 1914

Die Metropole der Donaumonarchie

 

Kriegserklärung Österreich-Ungarns an das russische Reich

Belgrad, 6. August 1914

Das historische Stadtzentrum von Belgrad

 

Kriegserklärung Serbiens an das deutsche Reich

Cetinje, 7. August 1914

Die Hauptstadt Montenegros

 

Kriegserklärung Montenegros an Österreich-Ungarn

Calais, 9. - 16. August 1914

King George V. und die Armeeführer der B.E.F., von links nach rechts: Birdwood, Rawlinson, Plumer, King George V., Haig und Horne. Abbildung 1918 ohne French, der als kommandierender BEF-General bereits durch Haig abgelöst wurde.

Das British Expeditionary Force (BEF) (britisches Expeditionskorps) geht in Frankreich an Land

Konstantinopel, 10. August 1914

SMS Goeben

Die beiden deutschen Kreuzer Goeben und Breslau erreichen die Dardanellen und opererieren fortan unter der Flagge des Osmanischen Reichs

Elsass, 10. August 1914

Französische Offensive gegen Mühlhausen

Schlacht von Mühlhausen. Französiche Verbände räumen die Stadt.

Paris, 11. August 1914

Elysee-Palast, Residenz des französischen Präsidenten

 

 

Frankreich erklärt Österreich-Ungarn den Krieg

Serbisch-österreichische Grenze, 11. August 1914

K.u.k. Infanterie in Felduniformen

Österreich-ungarische Truppen marschieren in Serbien ein

London, 12. August 1914

London, Tower Bridge

 

Kriegserklärung Grossbirtanniens an Österreich-Ungarn

Cetinje, 12. August 1914

Cetinije, die ehemalige Residenzstadt des montenegrinischen Königs Nikola


Kriegserklärung Montenegros an das Deutsche Reich

Drina, 12. - 21. August 1914

Propagandaplakat zur Wehrbereitschaft der serbischen Truppen

Scheitern der Österreichisch-ungarischen Offensive gegen Serbien an der Drina

Ostpreussen, 15. August 1914

Die masurische Seenplatte

Russische Truppen marschieren in Ostpreussen ein

Lüttich, 16. August 1914

Zerstörte Brücke Pont Léopold in Lüttich 1914

Die Festung Lüttich wird nach tagelangem Beschuss der deutschen Artillerie endgültig zerstört.

Ostpreussen, 17. August 1914

Stallupönen nach dem Krieg

 

Heftige Kämpfe in Stallupönen zwischen Russen und Deutschen nahe der gemeinsamen Grenze

Brüssel, 19. / 20. August 1914

Der Königliche Palast (niederländisch Koninklijk Paleis, französisch Palais Royal) ist der offizielle Palast des Königs der Belgier.

Deutsche Truppen besetzen Brüssel. Die belgische Armeeführung flieht nach Antwerpen.

Gumbinnen, 19. /20. August 1914

Rückzug der 8. Armee nach dem russischen Einmarsch in Ostpreussen

 

Schlacht bei Gumbinnen. Die deutsche 8. Armee räumt Teile Ostpreussens

Galizien, 22. August 1914

Galizien, eines der Kronländer der Donaumonarchie

 

Einmarsch russischer Truppen in Galizien

Lothringen, 20. / 22. August 1914

Die Festungsstadtz Metz steht im Zentrum des Krieges in Lothringen

Schlacht in Lothringen unter Verzeichnung hoher französischer Verluste.

Val Müstair, 22. August 1914

Der Übergang des Ofenpass von der Umbrailstrasse aus gesehen


Im Rahmen des schweizerischen Grenzschutzdispositivs überwachen Truppen die Grenzübergänge im Val Müstair

Komarow (Galizien), 26. / 31. August 1914

Die Schlachten in Galizien

 

Auch die Schlacht bei Komarow verläuft zu Ungunsten der russischen Truppen

Tokio, Berlin, Wien: 23. August 1914

Der Sitz des Tenno Yoshihito (Kaiser Japans) in Tokio

 

Kriegserklärung Japans an das Deutsche Reich. Österreich-Ungarn erklärt seinerseits Japan den Krieg.

Berlin: 23. August 1914

Aufstieg zur Lichtgestalt des Deutschen Kaiserreichs – Paul von Hindenburg

Hindenburg übernimmt die Führung der 8. Armee in Ostpreussen

Löwen (Belgien): 25. August 1914

Die Universitätsbibliothek von Löwen nach deren Zerstörung

Zerstörung der Bilbilthek von Löwen durch deutsche Truppen. Einnahme der Festung Namur

Tannenberg, Ostpreussen 26. / 30. August 1914

Hindenburg mit seinem Stabschef Erich von Ludendorff (4. v.r.) und weiteren Stabsoffizieren der 8. Armee

  

In der Schlacht bei Tannenberg wird die russische Narew-Armee durch die Truppen Hindenburgs bzw. Ludendorffs vernichtet.

Wien, Brüssel 28. August 1914

Wien: Hofburg (links) und Parlament

Österreich-Ungarn erklärt Belgien den Krieg

Helgoland, 28. August 1914

Das Seegefecht von Helgoland steht am Anfang einer dauerhaften und verlustreichen Auseinandersetzung auf den Weltmeeren

 

Das Seegefecht bei Helgoland zwischen Kriegsschiffen der britischen Royal Navy und deutschen Kaiserlichen Marine in den Gewässern vor der Insel Helgoland statt.

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Dabei gelang es den überlegenen britischen Verbänden, die drei Kleinen Kreuzer SMS Mainz, SMS Ariadne und SMS Cöln sowie das Torpedoboot V 87 zu versenken. Die deutsche Kolonie Togo (an der Küste Westafrikas) wird an die Briten übergeben.

Galizien, 1. - 10. September 1914

Lemberg – Hauptstadt des Kronlands Galizien

Die Schlacht von Lemberg war eine Entscheidungsschlacht zwischen dem Russischen Reich und Österreich-Ungarn in welcher die k.u.k. 3. Armee von der russischen 3. Armee in mehreren Kämpfen empfindlich geschlagen wurde.

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Die Schlacht von Lemberg, ein Abschnitt der Schlachten in Galizien, bezeichnet mehrere Phasen von Operationen im östlichen und später westlichen Vorfeld der Stadt, die für die k.u.k. 3. Armee alle unglücklich endeten.

Rückzug der österreichischen Truppen und Einschliessung / Beginn der Belagerung der Festung Przemyśl durch die Russen

Marne, 2. September 1914

Heute: idyllisch; damals: dramatisch – der Flusslauf der Marne


Die deutschen Truppen erreichen die Marne und bedrohen Paris. Die französische Regierung zieht sich nach Bordeaux zurück.

Lemberg, 2. September 1914

Die Hauptstadt Galiziens fällt in russische Hände

Russische Truppen besetzen Lemberg

Marne, 5. - 12. September 1914

Kaiserliche Infanteristen im Schützengraben


In der Ersten Schlacht an der Marne scheitert der Westfeldzug der Deutschen wenige Kilometer vor Paris

Save, 6. September 1914 - 15. Januar 1915

Serbische Ordonnanz


In der serbischen Offensive am Verlauf der unteren Save versuchen die slawischen Streitkräfte die österreichischen Truppen auf das k.u.k. Gebiet zurückzudrängen.

Ostpreussen, 7. - 15. September 1914

Hindenburg auf dem Gefechtsstand der 8. Armee


In der Schlacht an den Masurischen Seen gelingt es den Deutschen, die russischen Truppen aus Ostpreussen zurückzudrängen.

Frankreich, 12. September - 24. Oktober 1914

Kampf Mann gegen Mann an der Aisne


Beginn der Schlacht an der Aisne. Der französische Angriff wird durch die Deutschen abgewehrt. Mit diesen Gefechten beginnt der eigentliche „Wettlauf zum Meer“.

Berlin, 14. September 1914

Erich von Falkenhayn, der neue Chef des Generalstabs


Ablösung des Generalstabschefs Moltke durch den Kriegsminister Erich von Falkenhayn

Val Müstair - Pass Umbrail, 14. September 1914

Pass Umbrail – der höchste (befahrbare) Alpenübergang der Schweiz


Andauernde Besetzung der schweizerischen  Grenze auf dem Pass Umbrail/Dreisprachenspitze

Reims, 18. - 20. September 1914

Die Krönungskirche fast aller französischen Könige steht in Flammen


Beschuss der Kathedrale von Reims durch deutsche Verbände

Galizien, 24. September - 12. Oktober 1914

Die Festzung Przemysl oder was von ihr übrig blieb


Belagerung der Festung Przemysl durch die Russen

Deutsches Reich, 4. Oktober 1914

Ludwig Fulda – Initiant des Manifests der 93


„Aufruf an die Kulturwelt“. 93 deutsche Wissenschaftler, Schriftsteller und Künstler wenden sich an die Welt. Eine versuchte Rechtfertigung des deutschen Vorgehens in Belgien und Frankreich im Zusammenhang mit den damit verbundenen Zerstörungen an Kulturdenkmälern.

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Der Wortlaut des Aufrufs
An die Kulturwelt! Ein Aufruf
Wir als Vertreter deutscher Wissenschaft und Kultur erheben vor der gesamten Kulturwelt Protest gegen die Lügen und Verleumdungen, mit denen unsere Feinde Deutschlands reine Sache in dem ihm aufgezwungenen schweren Daseinskampfe zu beschmutzen trachten. Der eherne Mund der Ereignisse hat die Ausstreuung erdichteter deutscher Niederlagen widerlegt. Um so eifriger arbeitet man jetzt mit Entstellungen und Verdächtigungen. Gegen sie erheben wir laut unsere Stimme. Sie soll die Verkünderin der Wahrheit sein.
Es ist nicht wahr, daß Deutschland diesen Krieg verschuldet hat. Weder das Volk hat ihn gewollt noch die Regierung noch der Kaiser. Von deutscher Seite ist das Äußerste geschehen, ihn abzuwenden. Dafür liegen der Welt die urkundlichen Beweise vor. Oft genug hat Wilhelm II. in den 26 Jahren seiner Regierung sich als Schirmherr des Weltfriedens erwiesen; oft genug haben selbst unsere Gegner dies anerkannt. Ja, dieser nämliche Kaiser, den sie jetzt einen Attila zu nennen wagen, ist jahrzehntelang wegen seiner unerschütterlichen Friedensliebe von ihnen verspottet worden. Erst als eine schon lange an den Grenzen lauernde Übermacht von drei Seiten über unser Volk herfiel, hat es sich erhoben wie ein Mann.
Es ist nicht wahr, daß wir freventlich die Neutralität Belgiens verletzt haben. Nachweislich waren Frankreich und England zu ihrer Verletzung entschlossen. Nachweislich war Belgien damit einverstanden. Selbstvernichtung wäre es gewesen, ihnen nicht zuvorzukommen.Es ist nicht wahr, daß eines einzigen belgischen Bürgers Leben und Eigentum von unseren Soldaten angetastet worden ist, ohne daß die bitterste Notwehr es gebot. Denn wieder und immer wieder, allen Mahnungen zum Trotz, hat die Bevölkerung sie aus dem Hinterhalt beschossen, Verwundete verstümmelt, Ärzte bei der Ausübung ihres Samariterwerkes ermordet. Man kann nicht niederträchtiger fälschen, als wenn man die Verbrechen dieser Meuchelmörder verschweigt, um die gerechte Strafe, die sie erlitten haben, den Deutschen zum Verbrechen zu machen.
Es ist nicht wahr, daß unsere Truppen brutal gegen Löwen gewütet haben. An einer rasenden Einwohnerschaft, die sie im Quartier heimtückisch überfiel, haben sie durch Beschießung eines Teils der Stadt schweren Herzens Vergeltung üben müssen. Der größte Teil von Löwen ist erhalten geblieben. Das berühmte Rathaus steht gänzlich unversehrt. Mit Selbstaufopferung haben unsere Soldaten es vor den Flammen bewahrt. – Sollten in diesem furchtbaren Kriege Kunstwerke zerstört worden sein oder noch zerstört werden, so würde jeder Deutsche es beklagen. Aber so wenig wir uns in der Liebe zur Kunst von irgend jemand übertreffen lassen, so entschieden lehnen wir es ab, die Erhaltung eines Kunstwerks mit einer deutschen Niederlage zu erkaufen.
Es ist nicht wahr, daß unsere Kriegführung die Gesetze des Völkerrechts mißachtet. Sie kennt keine zuchtlose Grausamkeit. Im Osten aber tränkt das Blut der von russischen Horden hingeschlachteten Frauen und Kinder die Erde, und im Westen zerreißen Dumdumgeschosse unseren Kriegern die Brust. Sich als Verteidiger europäischer Zivilisation zu gebärden, haben die am wenigsten das Recht, die sich mit Russen und Serben verbünden und der Welt das schmachvolle Schauspiel bieten, Mongolen und Neger auf die weiße Rasse zu hetzen.
Es ist nicht wahr, daß der Kampf gegen unseren sogenannten Militarismus kein Kampf gegen unsere Kultur ist, wie unsere Feinde heuchlerisch vorgeben. Ohne den deutschen Militarismus wäre die deutsche Kultur längst vom Erdboden getilgt. Zu ihrem Schutz ist er aus ihr hervorgegangen in einem Lande, das jahrhundertelang von Raubzügen heimgesucht wurde wie kein zweites. Deutsches Heer und deutsches Volk sind eins. Dieses Bewußtsein verbrüdert heute 70 Millionen Deutsche ohne Unterschied der Bildung, des Standes und der Partei.Wir können die vergifteten Waffen der Lüge unseren Feinden nicht entwinden. Wir können nur in alle Welt hinausrufen, daß sie falsches Zeugnis ablegen wider uns. Euch, die Ihr uns kennt, die Ihr bisher gemeinsam mit uns den höchsten Besitz der Menschheit gehütet habt, Euch rufen wir zu:
Glaubt uns! Glaubt, daß wir diesen Kampf zu Ende kämpfen werden als ein Kulturvolk, dem das Vermächtnis eines Goethe, eines Beethoven, eines Kant ebenso heilig ist wie sein Herd und seine Scholle.Dafür stehen wir Euch ein mit unserem Namen und mit unserer Ehre!“
93 Unterzeichnende: Manifest vom 4. Oktober 1914
Antwerpen, 9. Oktober 1914

Sturm auf Antwerpen


Fall der Festung Antwerpen. Die belgische Regierung setzt sich über Ostende nach Le Havre ins Exil ab.

Cetinje, 15. Oktober 1914

Cetinje: Montenegros Kapitale


Kriegserklärung Montenegros an Bulgarien

Ypern, Belgien, 20. Oktober 1914

Fieldmarschall John French, Kommandant des Britischen Expeditionskorps

          
Beginn der Ersten Flandernschlacht, die bis Mitte November andauern sollte. Der „Wettlauf zum Meer“ fand damit ein Ende und der Bewegungskrieg in Belgien wurde zum Stellungskrieg.

Schwarzes Meer, 20. Oktober 1914
SMS Goeben (vorne) und SMS Breslau operieren unter türkischer Flagge


Die türkische Flotte beschiesst die Häfen der russischen Schwarzmeerflotte in Sevastopol und Odessa

Nieuwpoort, Flandern, 28. Oktober 1914

Durch Öffnung der Schleusen von Nieuwpoort bei Flut wird das Küstenland unter Wasser gesetzt

          
Die flandrischen Küstengebiete werden von der belgischen Armee geflutet

Bukowina, 22. Oktober 1914

Der Bahnhof von Czernowitz – erbaut 1866 durch den wiener Architekten Otto Wagner

   
Österreichisch-ungarische Truppen gewinnen Czernowitz, die Hauptstadt der Bukowina wieder zurück, nachdem diese vorübergehend von den Russen besetzt wurde.

Adriaküste, während des Oktobers 1914

Das österreichische Küstengebiet an der Adria

  

Italien besetzt österreichische Inseln und Gebiete an der Adria

Belgrad, Konstantinopel: 29. Oktober 1914

Belgrad

 
Serbien erklärt dem Osmanischen Reich den Krieg

Konstantinopel, St. Petersburg, Paris: 29. Oktober 1914

Konstantinopel – die Perle am Bosporus

       
Das Osmanischen Reich erklärt Russland und Frankreich den Krieg

Schwarzes Meer, 29. Oktober 1914

SMS Goeben (vorne) und SMS Breslau operieren unter türkischer Flagge


SMS Goeben – neu als Yavuz Sultan Selim  beschiesst die Häfen der russischen Schwarzmeerflotte und eröffnet am Tag der Kriegserklärung den Waffengang gegen Russland.

Berlin, 1. November 1914

Hindenburg (links) und Ludendorff


Hindenburg und Ludendorf erhalten den Oberbefehl über die Ostfront.

Pazifischer Ozean, 1. November 1914

SMS Scharnhorst


Sieg der Kaiserlichen Marine unter Admiral Spee über die Royal Navy im Seegefecht von Coronel (nördlich der chilenischen Küste)

St. Petersburg, 2. November 1914

Winterpalast, St. Petersburg


Russland erklärt dem Osmanischen Reich den Krieg

London, 5. November 1914

Tower Bridge, London

 
Grossbritannien erklärt dem Osmanischen Reich den Krieg

Paris, 6. November 1914

Elysee-Palast, Paris

 
Frankreich erklärt dem Osmanischen Reich den Krieg

Deutsch-Ostafrika, 3. - 5. November 1914
Paul Emil von Lettow-Vorbeck, Kommandant der deutschen Schutztruppen


Die deutschen Schutztruppen besiegen britische Einheiten bei Tanga

Tsingtau (Ostchina) 7. November 1914

Der deutsche Marinestützpunkt Tsingtau in Ostchina

 
Der deutsche Marinestützpunkt Tsingtau kapituliert vor den Japanern.

Serbische Front, 8. November - 15. Dezember 1914
Serbische Truppen auf dem Rückzug

 

Nach einer dritten Invasion sehen sich die Serben unbesiegt zum vorläufigen Rückzug gezwungen

 

Przemysl, 8. November 1914

Festung Przemysl im Frühjahr 1915

   
Russische Truppen belagern erneut die Festung Przemysl. Diese Belagerung sollte bis am 22. März 1915 anhalten.

Konstantinopel, 14. November 1914

Kalif Mehmed V. Reshad


Ausrufung des Heiligen Krieges (jihad) gegen die Entente

Flandern, Mitte November 1914

Zerstörungen in Ypern

             

Die Erste Flandernschlacht dauerte vom 20. Oktober bis zum 18. November 1914 und entstand direkt aus dem nach der Schlacht an der Marne einsetzenden Wettlauf zum Meer.

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Es gelang den Truppen der Entente, die deutschen Durchbruchsversuche abzuwehren, die auf die französischen Kanalhäfen (Calais, Dunkerque, Boulogne usw.) zielten. Im Gedächtnis der deutschen Seite blieb vor allem der angebliche „Opfergang“ junger Kriegsfreiwilliger bei Langemark, der Anlass zum Mythos von Langemarck gab. Auf britischer Seite betrachtete man das „Ende der alten BEF“ als böses Omen – statistisch gesehen war jeder der ursprünglich etwa 80.000 Soldaten der BEF bis zum Ende der Schlacht durch Tod, Verwundung oder Gefangennahme ausgefallen. Auch britisch-indische Truppen, die gerade in Europa angekommen waren, wurden in die Kämpfe geworfen.

Die Front stabilisierte sich vor Ypern, um das auch in den folgenden Jahren heftig gerungen wurde. Die berühmten mittelalterlichen Tuchhallen der belgischen Stadt wurden von den Deutschen am 3. November 1914 mit Artillerie beschossen und brannten nieder, was international für Empörung sorgte und als Teil einer Kampagne gegen das belgische Nationalbewusstsein aufgefasst wurde.

 

 

Galizien, 16. November 1914

Schlacht um Krakau, Lage am 28. November 1914

 

Die Offensive der österreichisch-ungarischen Armee in Galizien und Russisch-Polen wird durch eine russische Gegenoffensive (ab 20. November) zum Stillstand gebracht.

 

 

Vatikanstadt, 16. November 1914

Papst Benedikt XV. – Der Friedenspapst

Papst Benedikt XV. (bürgerlich Giacomo della Chiesa) erlässt eine „Friedensenzyklika“

 

 

Paris, 18. November 1914

Palais Elysee, Paris wird wieder Regierungssitz

Die französische Regierung kehrt aus Bordeaux nach Paris zurück

 

 

Czernowitz, 27. November 1914

Czernowitz

 
Österreichisch-ungarische Truppen räumen die Hauptstadt der Bukowina.

Serbien, 2. Dezember 1914

Einnahme von Belgrad im November-Dezember 1914

 
Belgrad wird von österreichisch-ungarischen Truppen besetzt

Lodz, 6. Dezember 1914

Lodz am Tag der Besetzung durch deutsche Truppen


Deutsche Truppen nehmen Lodz ein

Falklandinseln, 8. Dezember 1914

Scharnhorst, Gneisenau und Nürnberg beim Verlassen von Valparaiso, Chile (hinten, im Vordergrund chilenische Kreuzer)


Ein deutsches Kreuzergeschwader wird bei den Falklandinseln durch die Royal Navy vernichtet

Frankreich, 8. Dezember 1914

Frontverlauf in der Champagne im Februar 1915


Beginn der „Winterschlacht in der Champagne“ die bis zum 17. März 1915 andauern sollte

Belgrad, 15. Dezember 1914

General Mihajlo Zickovic – Verteidiger und Rückeroberer Belgrads

 
Serbische Truppen erobern Belgrad zurück

Frankreich, 17. Dezember 1914

Die grande place von Arras nach dem Krieg


Beginn der „Ersten Artois-Offensive“ die am 20. Dezember zum Erliegen kam

Sinai-Halbinsel, 20. Dezember 1914
Einheiten der osmanischen Armee vor dem Angriff auf den Suezkanal

 
Osmanische Truppen stossen über die Sinai-Halbinsel an den Suezkanal, der unter britischer Kontrolle stand.

Mesopotanien, 21. Dezember 1914
Indische Truppen in der Schlacht um Basra

 
Im Rahmen des Mesopotanischen Feldzugs erobern indisch-britische Truppen die (heute irakische) Hafenstadt Basra

Karpaten, Januar-April 1915

Conrad Graf von Hötzendorf, Generalstabschef der K.u.k. Streitkräfte

Karpatenschlachten: Die Offensive Conrad von Hötzendorfs führt zu einer Katastrophe für die österreichisch-ungarische Armee.

Nordsee, 24. Januar 1915

SMS Blücher im Seegefecht auf der Doggerbank

 

Untentschiedenes Seegefecht zwischen der Kaiserlichen Marine und der Royal Navy auf der Doggerbank.

Berlin, 25. Januar 1915
Lebensmittelmarken 1915

Einführung von Lebensmittelmarken in Deutschland, Rationierung von Lebensmitteln.

Nordsee, 4. Februar 1915

Nordsee zwischen Dänemark und der britischen Insel

 

Deutschland erklärt das Seegebiet um die britischen Inseln zum Sperrgebiet

Ostpreussen, 7. - 21. Februar 1915

Winterschlacht in Masuren

 

In der „Winterschlacht in Masuren“ geraten 100’000 Russen in Kriegsgefangenschaft

Dardanellen, 19. Februar 1915
Die Meerenge zwischen der Ägäis und dem Marmorameer

           

Ein alliierter Flottenverband versucht den Durchbruch duch die Dardanellen-Meerenge

Atlantik, 22. Februar 1915
Deutsches U-Boot vom Typ UC I, eingesetzt ab 1915

Beginn des deutschen, uneingeschränkten U-Boot-Kriegs.

Dardanellen, 18. März 1915

Schwer beschädigt wollte sich die „HMS Irresistible“ am 18. März 1915 eigentlich aus dem Kampf mit den osmanischen Küstenbatterien zurückziehen. Als das Schlachtschiff in der Bucht von Erenköy wendete, lief es auf eine von der „Nusret“ ausgelegte Seemine und sank. Genau wie die „HMS Ocean“ und die französische „Bouvet“.

            

Scheitern des erneuten alliierten Angriffs gegen die Dardanellen

Rom, Wien und Berlin im März 1915

Das ehemalige fürstbischöfliche Castello del Buonconsiglio im Stadtzentrum von Trient war Sitz des k.u.k. Oberkommandos

                

Weitere Gebietsforderungen Italiens (Südtirol einschliesslich Bozen mit dem Ritten, Görz und Gradisca, Trient soll Freistaat werden)

Österreich tritt auf Druck Deutschlands, welches Italiens Neutralität um jeden Preis erhalten will weitere Gebiete ab, weigert sich aber, das Trient sowie das Südtirol Italien zu überlassen.

Flandern, April-Mai 1915
Saint Julien Memorial (1923) für die bei den ersten Gasangriffen am 22. und 24. April 1915 getöteten kanadischen Soldaten

          

Während der Zweiten Flandernschlacht setzten deutsche Truppen am 22. April 1915 erstmals Chlorgas als Waffe ein.

Gallipoli, 25. April 1915

Landung britischer Truppen auf der Halbinsel Gallipoli, am 25. April 1915.

              

Landung britischer, französischer, australischer und neuseeländischer Truppen auf der Halbinsel Gallipoli. Die Truppen Australiens und Neuseelands waren im ANZAC (Australian and New Zealand Army Corps) zusammengefasst.

London, 26. April 1915
London, Tower Bridge

   

 „Londoner Vertrag“: Geheimabkommen der Entente mit der italienischen Regierung führt zum Kriegseintritt Italiens.

Ostfront, 26. April 1915
Deutsche Truppen besetzen am 8. Mai die kurländische Stadt Libau (heute Liepāja, Lettland)

 

 Deutsche Offensive in Kurland (heute: Lettland) und Litauen

Rom, 4. Mai 1915

Quirinalpalast Rom

Italien kündet den Dreibundvertrag. Zwei Drittel der italienischen Armee stehen an der österreichischen Grenze.

Wien und Val Trafoi, Anfang Mai 1915

Die Strassensperre Gomagoi im Trafoital

Befehl zum uneingeschränkten Ausbau der österreichischen Befestigungen. Befestigung der Hauptverteidigungslinie Kleinboden – Gomagoi – Zumpanell

Galizien, Anfang Mai 1915

Vorstoss der Mittelmächte in Galizien

       

Schlacht von Gorlice-Tarnow: Deutsche und österreichische Truppen besetzen Gorlice (2. Mai) und Tarnow (6. Mai). Galizien wird von den russischen Truppen weitgehend geräumt.

Nordsee, 7. Mai 1915

Untergang des britischen Passagierschiffs Lusitania

          

Versenkung der Lusitanie durch das deutsche U-Boot U20. An Bord befanden sich 128 US-Bürger deren Tod zum Konflikt mit den Vereinigten Staaten führte.

Artois, 9. Mai 1915
Die erbitterten Kämpfe um den Besitz der Loretto-Höhe

 

Beginn der Zweiten Artois-Offensive durch die französische Armee. Diese, auch als Lorettoschlacht bezeichnete Auseinandersetzung sollte bis zum 18. Juli 1915 andauern.

Deutsches Reich, 12. - 20. Mai 1915
 Das zeitgenössische Europabild und die Europakonzeptionen der Alldeutschen

Höhepunkt der Kriegszielagitation unter Federführung des „Alldeutschen Verbandes“ durch die sechs grossen Wirtschaftsverbände.

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Im Weltkrieg vertraten die Alldeutschen radikale Kriegsziele. So sollte eine mitteleuropäische Zollunion unter deutscher Hegemonie entstehen. Weiterhin sollten die Niederlande und die Schweiz sowie Belgien – sogenannte widerrechtlich abgetrennte Teile des Deutschen Reiches [1648–1806] – und die geschlossen deutschbesiedelten Teile Österreich-Ungarns sowie Liechtenstein (als 1866 verlorene Bundesteile) dem Deutschen Reich angegliedert und Teile Frankreichs unter deutsche Aufsicht gestellt werden. Ähnlich sahen die Pläne für die östlichen Grenzen aus: Russland sollte den Großteil seines westlichen Territoriums verlieren. Das britische Empire sollte zugunsten des deutschen Kolonialreichs zerschlagen werden.

Im September 1914 formulierte der Vorsitzende Heinrich Claß eine Denkschrift über die Kriegsziele, die als Westgrenze die Linie Boulogne-Belfort, als Ostgrenze den Peipussee und die Dneprmündung vorsah. Russland sei auf die Grenzen vor der Zeit Peters des Großen zurückzuwerfen und muss sogar Sibirien abtreten. Ein verkleinertes Polen, die „Restukraine“, sowie die Ostseestaaten seien in unterschiedliche Abhängigkeit von Deutschland zu bringen. Der Osten sollte durch ausgedehnte Umsiedlungsprojekte durch Deutschland kolonisiert werden, England sollte Irland und seine Kolonien verlieren. Mit „vulgärnationalistischen“ Parolen, wie „Recht der Eroberung“ begründete er seine Forderungen. Weniger in ihrer Tendenz als in ihren Ausmaßen missfiel die Claß’sche Denkschrift den Behörden, worauf sie Bethmann Hollweg beschlagnahmen ließ. Die Pläne der Denkschrift im Osten unterschieden sich nicht wesentlich von denen Rosenbergs, im Reichskommissariat Ostland, 27 Jahre später, selbst der Jargon, „Umsiedlung“, „Eindeutschung“, „Hegemonie“ und „Großdeutschland“ ist weitgehend der gleiche.

Washington, 13. Mai 1915
 Washington DC, Weisses Haus

Die US Regierung verlangt in einer Protestnote die Rückkehrt zum U-Boot-Krieg nach Prisenordnung.

Windhuk, 13. Mai 1915
 Louis Botha, Südafrikanischer Militärgouverneur von Südwestafrika

 

 

Südafrikanische Truppen unter Louis Botha erobern die Hauptstadt Deutsch-Südwestafrikas (heute: Namibia)

Tirol, Kärnten und Vorarlberg, 18. Mai 1915

Eine Tradition seit 1511 – Die Standschützenkompanien

Aufgebot der Standschützenabteilungen

Rom, 23. Mai 1915

Quirinalpalast Rom

 

Italien erklärt Österreich-Ungarn den Krieg

Wien, 23. Mai 1915

Manifest Kaiser Franz Joseph I. anlässlich der italienischen Kriegserklärung an die Doppelmonarchie

 

Franz Joseph wendet sich ein zweites Mal mittels Manifest „An seine Völker“

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Seine k.u.k. Apostolische Majestät haben das nachstehende Allerhöchste Handschreiben allergnädigst zu erlassen geruht:
Lieber Graf Stürgkh!
Ich beauftrage Sie das angeschlossene Manifest an Meine Völker zur allgemeinen Verlautbarung zu bringen.
Wien, am 23. Mai 1915
Franz Joseph m.p.
Stürgkh m.p.
An meine Völker!
Der König von Italien hat Mir den Krieg erklärt.
Ein Treubruch, dessengleichen die Geschichte nicht kennt, ist von dem Königreich Italien an seinen beiden Verbündeten begangen worden. Nach einem Bündnis von mehr als dreißigjähriger Dauer, während dessen es seinen territorialen Besitz mehren und sich zu ungeahnter Blüte entfalten konnte, hat Uns Italien in der Stunde der Gefahr verlassen und ist mit fliegenden Fahnen in das Lager unserer Feinde übergegangen.
Wir haben Italien nicht bedroht, sein Ansehen nicht geschmälert, seine Ehre und seine Interessen nicht angetastet; Wir haben unseren Bündnispflichten stets getreu entsprochen und ihm unsern Schirm gewährt, als es ins Feld zog.
Wir haben mehr getan: Als Italien seine begehrlichen Blicke über Unsere Grenzen sandte, waren Wir, um das Bündnisverhältnis und den Frieden zu erhalten, zu großen schmerzlichen Opfern entschlossen, zu Opfern, die Unserem väterlichen Herzen besonders nahegingen.
Aber Italiens Begehrlichkeit, das den Moment nützen zu sollen glaubte, war nicht zu stillen, und so muß sich das Schicksal vollziehen.
Dem mächtigen Feinde im Norden haben in zehnmonatlichem gigantischem Ringen und in treuster Waffenbrüderschaft mit dem Heere Meines erlauchten Verbündeten Meine Armeen siegreich standgehalten.
Der neue heimtückische Feind im Süden ist ihnen kein neuer Gegner.
Die großen Erinnerungen an Novara, Mortara, Custozza und Lissa, die den Stolz Meiner Jugend bilden, und der Geist Radetzkys, Erzherzogs Albrechts und Tegethoffs, der in Meiner Land- und Seemacht fortlebt, bürgen Mir dafür, daß wir auch gegen Süden hin die Grenzen der Monarchie erfolgreich verteidigen werden. Ich grüße meine kampfbewährten, siegerprobten Truppen, Ich vertraue auf sie und ihre Führer! Ich vertraue auf Meine Völker, deren beispiellosem Opfermute Mein innigster väterlicher Dank gebührt.
Den Allmächtigen bitte Ich, daß er unsere Fahnen segne und unsere gerechte Sache in seine gnädige Obhut nehme.
Wien, am 23. Mai 1915
Franz Joseph m.p.
Stürgkh m.p.

Val Müstair - Pass Umbrail, 23. Mai 1915

Eine Kompanie des Münstertaler-Bataillons in Sta. Maria im Aufstieg zum Pass Umbrail

Der Bestand der schweizerischen Grenzschutztruppen wird auf ein Bataillon erhöht.

 

Passo del Tonale, 23. Mai - 2. Juni 1915

Das Ossario auf dem Tonalepass

    

Artilleriegefechte zur Behauptung des Tonale-Passes

Der Tonalepass verbindet die Lombardei (Provinz Brescia) mit dem damals zu Österreich-Ungarn gehörenden „Welschtirol“, der heutigen Provinz Trentino.

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Mit 1882 m ü. M. bildet die Verbindung zwischen der Valcamonica und dem Val di Sole (dt. Nonstal) die niedrigste Ost-West-Verbindung um aus der Lombardei die heutige Autonome Provinz Südtirol-Trentino zu erreichen. Der wintersichere Übergang lang entsprechend rasch im Fokus der italienischen Angriffsstrategie und wurde ab dem Tag der Kriegserklärung forciert.

Im Nonstal sollten sich die österreichischen Sperrwerke „Tonale“ und „Presanella“ in Passnähe und das Sperrwerk „Strino“ (östlich davon) etgegensetzen. Der Tonale gehörte zum zweiten Subrayon der österreichischen Verteidigungskonzeption, der nördlich an den Ortlerabschnitt (Verteidigungsrayon I) grenzte.

Italienisch-österreichische Frontlinie, 23. Mai - 10. Juni 1915

Befestigung am Plöckenpass an der Karnischen Front

    

Die Anfangsgefechte entlang der Frontlinie erstrecken sich zudem entlang aller Grenzübergänge im Etschtal, am Gardasee,  auf der Hochfläche von Lavarone, in den Karnischen Alpen am Plöckenpass und am Kreuzbergpass, dem Zugang zum Pustertal.

Trafoi, 24. Mai 1915

Die südtiroler Rampe der imposanten Passstrasse aus dem Jahr 1825

Die Bärenbrücke an der tiroler Zufahrt zum Stilfserjoch wird durch österreichische Pioniere zerstört.

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Dies entsprach den angeordneten Massnahmen zum Ausbau der rückwärtigen Verteidigungslinie (Kleinboden – Gomagoi – Zumpanell). Die österreichische Verteidigungsabsicht sah vor, die Höhe des Stilfserjochs, aber auch das Dorf Trafoi den Italienern zu überlassen. Diese Absicht deckte sich aber nicht mit der Auffassung der lokalen Bevölkerung und sollte mit der Besetzung des Monte Scorluzzo Anfang Juni eine massgebliche Änderung erfahren.

Cortina d'Ampezzo, 25. Mai 1915

Eine italienische Marschkolonne besetzt kampflos Cortina d’Ampezzo

 

Italiensiche Truppen besetzen die truppenleeren Gebiete Österreich-Ungarns.

Trentino, 25. Mai 1915

Das Werk Lusern – eines von sieben Festungswerke auf der Hochfläche von Lavarone

 

Beginn des italienischen Artilleriebeschusses auf die k.u.k Festungswerke auf der Hochebene der Sieben Gemeinden (Folgaria – Lavarone).

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Die Werke (Forts) der Sperrgruppe Folgaria und Lavarone wurden zwischen 1907 und 1913 und somit nur wenige Jahre vor dem Ersten Weltkrieg erbaut und gehörten zu den modernsten Festungswerken Österreich-Ungarns.

Von Südwesten nach Nordosten handelte es sich um die folgenden Werke:

  • Werk Serrada (auch Dosso del Sommo) (erbaut 1912–15)
  • Zwischenwerk Sommo (it. Sommo alto) (1912–15)
  • Werk Sebastiano (auch San Sebastiano / ursprünglich Werk Cherle) (1909–13)
  • Werk Gschwent (it. Forte Belvedere) (1909–12)
  • Werk Lusern (it. Campo di Luserna) (1907–10)
  • Werk Verle (it. Forte di Busa di Verle) (1907–11)
  • Posten Vezzena (it. Forte Vezzena) (1907–12).

Diesen Werken gegenüber standen die italienischen Artilleriewerke:

  • Forte Monte Verena
  • Forte Campolongo
  • Forte Casa Ratti
  • Forte Punta Corbin

Der Beschuss der Sperrgruppe Folgaria-Lavarone erfolgte unter zusätzlichem Beizug mobiler Artillerie (total 50 Geschütze mit Kaliber 87mm bis 305 mm) und den 17 Werkkanonen (149 mm Kaliber)

Südtirol-Dolomiten, 25./26. Mai 1915

Generalleutnant Konrad Krafft von Dellmensingen – Kommandeur des Deutschen Alpenkorps

     

Das Deutsche Alpenkorps trifft in Südtirol ein.

Sperrgruppe Folgaria-Lavarone, 29. Mai 1915

Das Forte Vezena – Ziel erster italienischer Angriffe

 

Beginn des infanteristischen Angriffs auf die k.u.k Festungswerke auf der Hochebene von Folgaria – Lavarone.

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In der Nacht vom 29. zum 30. Mai erfolgten erste Angriffe mit der 63. Kompanie des Alpinibataillons Bassano gegen den Posten Vezzena, um die Stärke der Verteidiger herauszufinden. Sie konnten jedoch abgewiesen werden. Es folgte ein Sturmangriff der 62., 74. und 94. Kompanie desselben Bataillons, der unter schweren Verlusten der Angreifer zurückgeschlagen wurde, obwohl keine durchlaufend besetzten Gräben vorhanden waren.

Stilfserjoch, 31. Mai 1915

Der Gipfel des Monte Scorluzzo (rechts) dominiert die militärischen  Bewegungen am Stilfserjoch.

 

Eine italienische Patrouille besetzt den Monte Scorluzzo

Gallipoli, 4. Juni 1915

Türkische Maschinengewehrstellung auf der Halbinsel Gallipoli

              

Die ANZAC Truppen Australiens und Neuseelands erleiden auf Gallipoli hohe Verluste

Przemysl, 4. Juni 1915

Der Festungsgürtel von Przemysl

       

Deutsche und österreichische Truppen erobern die Festung Przemysl zurück

Stilfserjoch: Monte Scorluzzo, 4. Juni 1915

Rittmeister Andreas Steiner – der Eroberer des Monte Scorluzzo

    

Österreichischer Gegenangriff und Besetzung des Monte Scorluzzo. In der Folge wird eine Feldwachenlinie zur Naglerspitze errichtet womit sich die Standschützen auf dem Stilfserjoch entgegen der Absicht des österreichischen Generalstabs festsetzen.
 

Stilfserjoch: Valle del Braulio, 6. Juni 1915

Valle del Braulio – der Zugang zum Stilfserjoch aus dem Veltlin

    

Abschluss der Befestigung der italienischen Stützpunkte im Val Braulio sowie der Feldwachenlinie
 

Monte Piano - Dolomitenfront, 7. Juni 1915

Stellungsreste auf der Nordkuppe des Monte Piano – mit dem Massiv der Drei Zinnen im Hintergrund

   

Österreichische Truppen besetzen die Nordkuppe des Monte Piano

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Der Monte Piano dominiert die leistungsfähige Verbindungsachse zwischen dem, durch die Italiener besetzten Cortina d’Ampezzo und dem, für die österreichische Frontversorgung bedeutungsvollen Pustertal. Charakteristisch für den Monte Piano ist sein Gipfelplateau, mit der erwähnten Nordkuppe und dem südlichen Gipfel, welcher durch die Italiener besetzt wurde. Dazwischen lag das eigentliche Niemandsland um welches in zahlreichen Gefechten gerungen wurde.

Stilfserjoch, Dreisprachenspitze: Juni-November 1915

Am neutralen Hinterhang: österreichische Unterkünfte in unmittelbarer Nähe der Schweizergrenze

Bau des österreichischen Truppenlagers am Hinterhang der Dreisprachenspitze

Col di Lana - Dolomitenfront, 8. Juni 1915

Der Col di Lana (Bildmitte) vom Passo di Valparola aus gesehen

   

Mit der Besetzung des Gipfels des Col di Lana durch österreichische Truppen beginnt ein hartnäckiges Ringen um den 2452 Meter hohen Berg

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Die strategische Bedeutung des Col di Lana ist gering. Weder dominiert der Gipfel einen Passübergang, noch würde eine italienische Besetzung des grasbewachsenen Berges offensichtliche Vorteile zur Ausführung eines weiteren Vorstosses nach Norden verschaffen. Dennoch standen die Gefechte im Interesse der Öffentlichkeit. Die Presse begleitete den Kampf um den „Col di Sangue“ (Blutberg) sehr eng und pathetisch. Sechs italienische Offensiven sollten den Infanteristen keinen Erfolg verschaffen, der Blutzoll hingegen war sehr hoch. In der Folge unterminierten die Italiener den österreichischen Gipfelstützpunkt und sprengten diesen im April 1916. Die Frontlinie verschob sich um gut 200 Meter nach Norden, wo diese bis zur „Aufrollung der Dolomitenfront“ verblieb.

Adamellofront, 9. Juni 1915

Der Adamello mit dem Presanellagletscher (links im Bild) und dem umkämpten Presanellakamm am Horizont.

   

Mit den Gefechten auf dem Preseanellagletscher verlagert sich der Krieg erstmals von den talnahen Einbruchsachsen auf die Höhenzüge.

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Nachdem dem Vorstoss entlang der natürlichen Achsen über den Tonalepass kein Erfolg beschieden war, entschied man sich zur Umgehung der Festungswerke über die flankierenden Höhen oder zumindest ab diesen Einblick in das gegnerische Verteidigungsgebiet zu erlangen. Entsprechend begann ein „Wettrennen“ zur Besetzung dieser Gipfel und Grate. Ob die Gefechte um den Presanellakamm das erste diesbezügliche Gefecht war, lässt sich nicht abschliessend klären. Es war aber mit Sicherheit die erste Auseinandersetzung, welche im vergletscherten Gebiet stattfand.

Dolomitenfront - Travenanzes, Falzaregopass, 12.- 18. Juni 1915

Das Sperrwerk „Tre Sassi“ auf dem Valparola-Pass dient heute als Museum, dessen Besuch durchaus empfehlenswert ist.

   

Italienische Angriffsaktionen rund um den Falzaregopass

Nachdem Cortina d’Ampezzo ohne österreichische Gegenwehr in italienische Hände gelang, stiessen diese in der Folge weiter nördlich vor.

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Im Fokus stand in diesen Junitagen der Abschnitt des Falzaregopasses bzw der Versuch, über den Valparola-Pass ins Gadertal (Alta Badia) vorzustossen. Dieser Passübergang wurde vom dortigen Festungswerk „Tre Sassi“ dominiert, welches es aus italienischer Sicht zu umgehen galt. Den Offensiven an der Fontana Negra (Tofana-Abschnitt), im Val Travenanzes und gegen das Festungswerk „Tre Sassi“ war kein Erfolg beschieden.

Dolomitenfront - Monte Piano, 19. Juni 1915

Das Plateau des Monte Piano mit dem österreichisch besetzten Nordteil (links) und der italiensichen Südkuppe (rechts im Bild). Im Hintergrund dominierend: die Drei Zinnen

   

Die Italiener besetzten die Südkuppe des Monte Piano

Nachdem die Österreicher die Nordkuppe des Hochplateaus am 7. Juni besetzt hatten, verschieben auch die Italiener die Frontlinie auf die Hochfläche dieses, das Höhlensteintal dominierende Höhe.

Lemberg, 22. Juni 1915

Zerstörte Eisenbahnbrücke bei Lemberg

       

Deutsche und österreichische Truppen erobern Lemberg zurück

Isonzo, 23. Juni - 7. Juli 1915

Österreichische Truppen am Isonzo

 

Beginn der Ersten Isonzoschlacht. Die erste italienische Offensive zwischen Krn und der Adriaküste gegen die österreichischen Truppen entlang des Flusses Isonzo (slowenisch Soca) im heutigen Slowenien scheitert.

Monte Scorluzzo, Juni - September 1915

Der Monte Scorluzzo von der Dreisprachenspitze aus gesehen

 

Erfolglose italienische Angriffe zur Rückgewinnung des Monte Scorluzzo

Galizien, 29. Juni - 26. August 1915

Vorstoss der „Bug-Armee“

          

Beginn der deutsch-österreichischen Offensive an Bug und Weichsel, in deren Folge die russische Armee in Galizien den „grossen Rückzug“ antritt.

Karnische Front, 1. Juli 1915

Die Filmoorhöhe an der Grenze Osttirol – Italien

 

Österreichische Angriffe zur Besetzung der Filmoorhöhe an der Grenze Osttirols zur italienischen Provinz Belluno

Dolomitenfronte - Abschnitt der Drei Zinnen, 4. Juli 1915

Der Paternkofel (links) mit den Drei Zinnen

 

Österreichisches Paternkofel-Unternehmen

Der Versuch der dauerhaften Besetzung dieses, 2744 Meter hohen Dolomitengipfels im Herzen der Drei Zinnen endet mit dem, von Mythen beladenen Tod Sepp Innerkoflers.

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Sepp Innerkofler (1865-1915), Bergführer und Gastwirt in Sexten war der damals wohl erfolgreichste Bergsteiger in den Dolomiten.

Nach Beginn des Ersten Weltkriegs konnte er auf seinen Bergtouren im Grenzgebiet Österreich/Italien auf italienischer Seite frühzeitig Kriegsvorbereitungen erkennen. Zum Schutz der Alpengrenze formierten sich einer alten Tradition folgend Tiroler Standschützen, die aus Jugendlichen oder älteren Männern bestanden, die nicht zu den wehrpflichtigen Jahrgängen gehörten.

Innerkofler bildete einen Trupp aus Bergführern innerhalb der Standschützen. Aufgrund genauer Ortskenntnis und alpinistischer Fähigkeiten organisierten diese einen erfolgreichen Bewegungskrieg in den Bergen. Der Erfolg dieser „fliegenden Patrouillen“ bestand darin, dass die Front in den Alpen bis zum Eintreffen von Verstärkungen (Kaiserjäger) gehalten werden konnte und ein italienischer Durchbruch verhindert wurde. Innerkofler fiel am 4. Juli 1915 im Kampf beim Versuch, den von italienischen Alpini besetzten Gipfel des Paternkofels zurückzuerobern. Begleitet wurde er von den Sextenern Forcher (der ebenfalls im Rahmen der Aktion verwundet wurde), Rogger und seinem Schwager Andreas Piller (allesamt Bergführer) sowie Franz von Rapp und Josef Taibon. Über die Umstände seines Todes sind mehrere Versionen in Umlauf:

  • Einige Quellen behaupten, Sepp Innerkofler zog sich bei einem Sturz in den Oppelkamin tödliche Verletzungen zu, nachdem der Alpino Piero de Luca – in Ermangelung einer schussbereiten Waffe – ihn mit einem Stein am Kopf getroffen hatte. Diese Version soll de Luca noch im Alter von 82 Jahren bestätigt haben, als man ihn in Verbindung mit einer Gedenkfeier für Innerkofler hierzu interviewte. De Luca soll von Innerkofler noch kurz zuvor aus den Wänden der Großen Zinne gerettet worden sein, in denen er sich bei einer Erkundung verstiegen hatte. Die Italiener baten die verfeindeten Österreicher um Innerkoflers Hilfe, da sie selbst zur Rettung de Lucas nicht in der Lage waren. Für die Dauer der Rettungsaktion blieben die zwei italienischen Unterhändler als Faustpfand bei den Österreichern.
  • Andere Quellen behaupten, Innerkofler sei Opfer eigenen Sperrfeuers geworden. Diese Darstellung soll auch Innerkoflers Sohn Pepi zum 60. Todestag gegeben haben. Wie sein Bruder Gottfried soll auch Pepi das Geschehen mit dem Feldstecher verfolgt haben.

Wie vom am versuchten Gipfelsturm beteiligten Benitius (auch: Benitus) Rogger bestätigt wurde, soll zum für Innerkofler tödlichen Ausgang des Geschehens beigetragen haben, dass mehrere der von ihm gegen die italienische Gipfelstellung geworfenen Handgranaten nicht zündeten. Der tote Innerkofler wurde von de Luca und den Alpini geborgen und erkannt. Die Leiche wurde zunächst am Gipfel des Paternkofels beigesetzt und das Grab aus Respekt vor der Person Innerkoflers mit einem einfachen Holzkreuz mit der Inschrift „Sepp Innerkofler, Guida“ (deu.: Sepp Innerkofler, Bergführer) versehen. 1918 wurde der Leichnam von Sohn Gottfried und Freunden exhumiert und auf den Friedhof von Sexten umgebettet, nachdem sich der Frontverlauf verändert hatte.

Zur Erinnerung an Sepp Innerkofler und Piero de Luca wurde der Klettersteig von der Dreizinnenhütte auf den Paternkofel nach den beiden Akteuren benannt.
Chantilly, Anfang Juli 1915

Das Hotel du Grand Condé – seit der Schlacht an der Marne Sitz des französischen, grossen Hauptquartiers (GQG)

         

In der Ersten Konferenz von Chantilly beraten die alliierten Miltärführer das weitere Vorgehen zur Koordination der Herbstoffensiven am Sitz der französischen Armeeführung

Dolomitenfront - Falzarego-Abschnitt, 5. - 20. Juli 1915

Die Kette der Tofana (v.l.n.r.) Lagazuoi, Fanestürme,davor der Col de Bos und der gleichnamige Übergang ins Val Travenanzes. Anschliessend die Tofana di Rozzes und ganz rechts: die Tofana di Mezzo

 

Das Ringen um die Behauptung der Höhen im Falzarego-Abschnitt beginnt

 

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Während die Österreicher die Bergkette vom Lagazuoi über die Fanestürme (nödliche Begrenzung des Val Travenanzes) besetzen, setzen sich die Italiener auf den Gipfeln der drei Tofanen (südliche Begrenzung des Tales) fest. Um das dazwischen liegende „Niemandsland“ wird in der Folge mit Stosstruppunternehmungen gerungen.

Deutsch-Südwestafrika, 9. Juli 1915

Mit etwas über zwanzig Männern nahm 1890 die sogenannte deutsche Schutztruppe in der Kolonie Südwestafrika ihren Dienst auf. In den kargen Regionen patrouillierten die Männer unter anderem auf Dromedaren.

 

Kapitulation der Kolonie Deutsch-Südwestafrika (heute: Namibia) gegenüber den Truppen der Südafrikanischen Union

Berlin, 9. Juli 1915

Berliner Stadtschloss um 1900

„Intellektuelleneingabe“ für moderate Kriegsziele an den Reichskanzler

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Die sogenannte Seeberg-Adresse (auch als Intellektuelleneingabe bekannt) ist eine Erklärung deutscher Professoren vom 20. Juni 1915 zu den deutschen Kriegszielen des Ersten Weltkriegs. Der Name geht auf den hauptsächlichen Initiator, den Berliner Professor für evangelische Theologie Reinhold Seeberg, zurück.

Die Erklärung forderte, dass als Kriegsziel für Deutschland nur ein Siegfrieden gelten könne. In dessen Folge hätten die Kriegsgegner, die angrenzenden Entente-Staaten Frankreich und Russland, große Gebietsanteile an das Deutsche Reich abzutreten. Im Falle von Frankreich: Gebiete an der Somme beziehungsweise Nordfrankreichs sowie Teile Belgiens. Die Seeberg-Adresse fand dank Unterstützung durch Alfred Hugenberg und den Alldeutschen Verband weite Beachtung. Es gab 1347 Unterschriften, davon 352 Hochschullehrer.

Die Seeberg-Adresse ist eine von mehreren „Intellektuelleneingaben“ jener Zeit. Ebenfalls so bezeichnet wurde beispielsweise die Delbrück-Dernburg-Petition an Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg vom 9. Juli 1915. Sie wurde in Reaktion auf die Seeberg-Adresse von Hans Delbrück (einem Gegner der Alldeutschen) mitinitiiert und trat für einen Verständigungsfrieden ein. Zwar unterzeichneten diese Eingabe 141 renommierte Intellektuelle, darunter rund 70 Hochschullehrer wie Max Planck, Albert Einstein, David Hilbert, Heinrich Rubens, Ludwig Quidde, Walther Schücking, Max Weber, Alfred Weber, Adolf von Harnack, Ernst Troeltsch, Alfred Dove, Heinrich Triepel und Max Lehmann. Die Resonanz in der Öffentlichkeit blieb aber gering.

Narew, 13. Juli 1915
Deutsche Schützengräben am Ufer der Narew

Beginn der deutschen Offensive am Narew, welche bis am 24. August andauern wird. Die polnische Hauptstadt Warschau (5. August)  und die Festung Nowogeorgiewsk fallen in die Hände der deutschen 9. Armee.

Isonzo, 18. Juli 1915
Zweite Isonzoschlacht – Südabschnitt

 

Beginn der Zweiten Isonzoffensive Italiens, welche am 10. August 1915 erfolglos eingestellt wird. Österreich-Ungarn bekalgt 46’000, Italien 42’000 Verluste.

Ortlerfront - Monte Scorluzzo, 21.-22. Juli 1915

Der Stützpunkt auf dem Filone del Mot mit dem Monte Scorluzzo im Hintergrund

 

Italienische Scorluzzo-Offensive

Der auf dem Filone del Mot errichtete Stützpunkt wird zum Ausgangspunkt zahlreicher Offensivaktionen der Italiener, welche die Rückgewinnung des Gipfels des Monte Scorluzzo zum Ziel haben. Diesen Offensiven sollte bis Kriegsende kein Erfolg beschieden sein.

 

 

Dolomitenfront - Monte Cristallo, 28. Juli 1915

Die Kette des Monte Cristallo im Talschluss des Höhlensteintals

 

Beginn des Ringens um die Höhen entlang des Cristallo-Kamms

Durch die Verlagerung der österreichischen Abwehrstellung im Höhlensteintal und zur Verhinderung einer italienischen Umgehung dersselben, besetzen die Österreicher die dazu geeigneten Übergänge entlang des Cristallo-Kamms.

 

 

Dolomitenfront - Falzaregoabschnitt - Travenanzes, 1. August 1915

Dispositiv im Travenanzes-Tal und der Fontana Negra (rechts auf der Lagekarte)

 

Gefechte im Travenanzes-Tal und um die Fontana Negra

 

 

Dolomitenfront - Col di Lana - 2. - 4. August 1915

Die Infanteriestellung befand sich in der südöstlich des Gipfels ersichtlichen Ausbuchtung der Frontlinie

 

Italienische Angriffe gegen die österreichische Infanteriestellung am Col di Lana

Die sogenannte „Infanteriestellung“ lag feindwärts gerichtet auf einer Vorkuppe des Col die Lana, rund 400 Höhenmeter südöstlich des Gipfels.

 

 

Vor der Küste Irlands, 19. August 1915

SMS Arabic um 1905

          

Das deutsche U-Boot U24 versenkt den britischen Ozeandampfer Arabic vor der irischen Küste. Erneut fallen US-Bürger dem uneingeschränkten U-Boot-Krieg zum Opfer.

Rom, 21. August 1915

Qurinalpalast, Rom

 

Italien erklärt dem Osmanischen Reich den Krieg

Brest-Litowsk, 26. August 1915
Die Festungsstadt Brest-Litowsk

 

Die deutsche Bug-Armee erobert Brest-Litowsk

Sofia, 6. September 1915

Sofia, Parlamentsgebäude

Bulgarien schliesst sich durch einen Bündnisvertrag den Mittelmächten an

Berlin, 18. September 1915

U-Boote im Kieler Hafen 1914

 

Deutsche Einschränkung des U-Boot-Handelskriegs als Antwort auf den drohenden Kriegseintritt der USA

Champagne, 22. September 1915
Herbstschlacht in der Champagne

 

Beginn der Zweiten Champagne-Schlacht – auch als „Herbstschlacht in der Champagne“ bekannt.

Artois, 25. September 1915
Herbstschlacht bei La Bassée und Arras

 

Beginn der Dritten französischen Artois-Offensive. Diese sollte bis zum 11. Oktober andauern und auch als Herbstschlacht bei La Bassée und Arras bekannt.

Saloniki, 5. Oktober 1915

Französische Truppen in Saloniki

   

Erste britische und französische Verbänden landen in Saloniki (Griechenland). Sie eröffnen damit die Saloniki- oder auch mazedonische Front.

Serbische Front, 6. Oktober 1915

Lage zu Beginn des Serbienfeldzugs der Mittelmächte

             

Beginn der Offensive der Mittelmächte gegen Serbien

Belgrad, 9. Oktober 1915

Die Festung Kalemegdan, hoch über dem Zusammenfluss von Save und Donau

             

Eroberung Belgrads durch die österreichisch-ungarische Armee im Kontext des angelaufenen Serbienfeldzugs der Mittelmächte.

Dolomitenfront, 10.- 15. Oktober 1915

Kaiserjäger anlässlich einer Inspektion durch den Generalstabsschef Conrad von Hötzendorf

           

Ablösung des Deutschen Alpenkorps (Einsatzraum neu an der serbischen Front) durch vier Tiroler Kaiserjägerregimenter

Ortlerfront, Oktober 1915

Das Hotel Ferdinandshöhe nach der Zerstörung durch die italienische Artillerie

           

Zerstörung des Hotels Ferdinandshöhe (Stilfserjoch-Passhöhe) durch die italienische Artillerie. Erfolglose italienische Offensivaktionen am Cevedalepass.

Sofia, 14. Oktober 1915

Sitz des bulgarischen Parlaments

Bulgarien erklärt Serbien den Krieg und beteiligt sich umgehend am Serbienfeldzug der Mittelmächte

London, 15. Oktober 1915

London, Tower Bridge

 
Kriegserklärung Grossbritanniens an Bulgarien

Paris, 16. Oktober 1915

Paris, Elysee-Palast

 
Kriegserklärung Frankreichs an Bulgarien

Isonzofront, 18. Oktober 1915
General von Boroevic „Der Löwe vom Isonzo“

 

Beginn der Dritten Isonzoschlacht. Der Termin wurde so gewählt, dass möglichst viele österreichische Truppen am Isonzo gebunden wurden und sich so nicht am Serbienfeldzug beteiligen konnten. Die Schlacht sollte bis am 5. November andauern und brachte keinerlei Verschiebung der Frontlinie. Die Verluste waren auf beiden Seiten erneut gross (Österreich-Ungarn: 40’000 -; Italien: 62’500 gefallene, verwundete oder vermisste Soldaten)

Mittelmeer, südlich von Sizilien, 8. November 1915

Der italienische Passagierdampfer Ancona

Ein unter österreichischer Flagge operierendes, deutsches U-Boot versenkt das italienische Passagierschiff Ancona vor der Südküste Siziliens.

Isonzofront, 10. November - 14. Dezember 1915
Nahkampf auf der Hochfläche von Doberdo

 

Beginn der Vierten Isonzoschlacht. In einem gewaltigen Ansturm versuchten die Italiener erneut, das Doberdo-Plateau sowie Görz zu erobern. Görz wurde dabei durch italienisches Geschützfeuer fast völlig zerstört. Auch diese Offensive brachte nicht den erhofften Erfolg, da alle italienischen Angriffe abgewehrt wurden. Als der Winter einbrach, stellte General Luigi Cadorna die Angriffe ein.

Serbien, 23. November 1915
Die serbische Armee auf dem Rückzug

 

Abschluss der k.u.k. Offensive gegen Serbien. Reste der serbischen Armee ziehen sich an die adriatische Küste zurück.

Chantilly, 6. - 8. Dezember 1915

Der Austragungsort der alliierten Planungsgespräche; das Grand Quartier Général der Franzosen

     

Zweite Konferenz von Chantilly. Planung einer gemeinsamen Offensive.

Gallipoli, 20. Dezember 1915

Verwundete ANZAC Soldaten werden an der Küste versorgt

       

Grösserer Rückzug britischer und ANZAC-Verbände von Gallipoli

Berlin, 21. Dezember 1915
Berliner Reichtagsgebäude

Im Reichstag stimmen 20 SPD-Abgeordnete gegen die Bewilligung weiterer Kriegskredite

Kamerun, 29. Dezember 1915
Deutsches Schutzgebiet Kamerun

Rückzug der deutschen Schutztruppen von Kamerun auf spanische Kolonialgebiete

Berlin, 1. Januar 1916
Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg

Gründung der „Gruppe Internationale“ durch Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Anfänge des Spartakusbundes.

Cetinje, 23. Januar 1916

Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde

Das Königreich Montenegro kapituliert nach einer dreiwöchigen Offensive der österreichisch-ungarischen Armee

London, 27. Januar 1916

„Join your country’s army, Britos wants You, God save the King“


Im Vereinigten Königreich (mit Ausnahme Irlands) wird die Wehrpflicht für alle ledigen Männer zwischen 18 und 41 Jahren eingeführt und im Mai auf die Verheirateten ausgeweitet

Berlin, 11. Februar 1916

Berlin, Stadtschloss

Erklärung der Reichsleitung, dass bewaffnete feindliche Handelsschiffe künftig wie Kriegsschiffe behandelt werden.

Verdun, 21. Februar 1916

Deutsche Infanterie bei Verdun

Beginn der Kämpfe um Verdun

Verdun, 25. Februar 1916

Fort Douamont, Frühjar 1916

Deutsche Truppen erobern das Fort Douamont

Verdun, 25. Februar 1916

Phiippe Pétain

General Philippe Pétain übernimmt den Oberbefehl übder die französischen Verbände bei Verdun

Prad am Stilfserjoch, 26. Februar 1916

Das Hotel Post in Prad diente während der Kriegsjahre als Kommandoposten der Ortler-Verteidiger

Oberst Abenddorf, Kommandant des Ortler-Verteidigungsrayons verstirbt in Prad nach einem Schlaganfall.

Isonzo, 1. März 1916

Die Schützengräben am Bergkamm des Freilichtmuseums am Kolovrat (1115 m) in Slowenien

 

Beginn der Fünften Isonzoschlacht, die bis am 15. März andauern sollte.

Die fünfte italienische Offensive war eine der kürzesten Isonzoschlachten, die überhaupt nur auf Verlangen der Entente durchgeführt wurde. Frankreich und Großbritannien wollten so eine Entlastung ihrer Soldaten in der Schlacht um Verdun erreichen. General Cadorna überließ in dieser Schlacht das Vorgehen völlig den Befehlshabern der italienischen 2. und 3. Armee

Atlantik, 4. März 1916

U-Boot-Krieg im Mittelmeer 1917

            

Das Deutsche Reich setzt den uneingeschränkten U-Boot-Krieg vorübergehend aus

Berlin, 9. März 1916

Berlin, Stadtschloss

 

Das Deutsche Reich erklärt Portugal den Krieg

Ortlerfront, 11. März 1916

Oberst von Lempruch (dritter von rechts) mit seinen Frontkommandanten

Moritz Freiherr von Lempruch übernimmt als Kommandant der K.& K. 164.  Infanteriebrigade das Kommando über den Verteidigungsrayon I an der Ortlerfront.

Berlin, 15. März 1916

Alfred von Tirpitz, 1916

Grossadmiral Alfred von Tirpitz tritt zurück

Ärmelkanal, 24. März 1916

Die britische Fähre Sussex nach deren Torpedierung durch ein deutsches U-Boot

          

Versenkung der Passagierfähre Sussex im Ärmelkanal. Die Sussex sank nicht. Viele der Passagiere waren US-Amerikaner, weshalb die Torpedierung vor allem in US-Zeitungen bzw. in den USA für Aufsehen sorgte.  Nach amerikanischen Protesten wird der deutsche U-Boot-Krieg vorübergehend eingestellt.

Kut-al-Amara, 29. April 1916

Angehöriger der indischen Division nach der Belagerung von Kut-al-Amara im April 1916

       

Kapitulation der indischen Division des britischen Expeditionskorps in Mesopotanien vor den Türken. Kut war Schauplatz zweier Schlachten zwischen britischen und osmanischen Truppen.

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Das britische Expeditionskorps in Mesopotamien wurde im Dezember 1915 in Kut eingeschlossen und musste nach fast fünfmonatiger Belagerung am 29. April 1916 kapitulieren. Mehr als 13.000 Soldaten der britischen Armee, darunter mehr als 10.000 Inder und Gurkhas, 4 Generäle und 481 Offiziere gingen in osmanisch-türkische Kriegsgefangenschaft. Dies war neben der Schlacht von Gallipoli die zweite größere Niederlage der Briten an der „Orientfront“ und die schwerste an der Mesopotamienfront. Doch nur zehn Monate später, am 24. Februar 1917, schlugen die Briten an gleicher Stelle in der „Zweiten Schlacht von Kut“ die Türken entscheidend und nahmen die Stadt wieder ein.

Ortlerfront, erste Tage im Mai 1916

Geisterspitze (rechts) und Payerspitze (Bildmitte)

         

Österreichische Besetzung der Geister- und Payerspitze

 

Ortlerfront, 4.- 7. Mai 1916

Ortlerpass und Hochjoch, der Passo dei Volontari befindet sich in der linken unteren Bildecke

    

Italienische Besetzung des Ortlerpasses (4.5.), des Hochjochs (5.5.) und des Passo dei Volontari (7.5.)

 

Trentino, 15. Mai 1916

Österreichischer Vorstoss im Trentino

         

Beginn der österreichisch-ungarischen Südtiroloffensive

London und Paris, 16. Mai 1916

Die unterzeichnete Karte zur Festlegung der britischen und französischen Einflussgebiete im Nahen Osten

 

Sykes-Picot-Abkommen zur Aufteilung des Nahen Ostens nach der erwarteten, osmanischen Niederlage

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Das Sykes-Picot-Abkommen vom 16. Mai 1916 war eine geheime Übereinkunft zwischen den Regierungen Großbritanniens und Frankreichs, durch die deren koloniale Interessengebiete im Nahen Osten nach der erwarteten Niederlage des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg festgelegt wurden.

Das Abkommen wurde im November 1915 von dem französischen Diplomaten François Georges-Picot und dem britischen Diplomaten Mark Sykes ausgehandelt. Am 3. Januar 1916 wurde ein Entwurf vereinbart, daher wird auch dieses Datum alternativ zum 16. Mai 1916, an dem das Abkommen offiziell geschlossen wurde, genannt. Picot war der deutlich erfahrenere Verhandlungspartner und verstand es, für Frankreich weit mehr als erwartet zu erreichen.

Berlin, 22. Mai 1916

Siegel des Reichsernährungsamts


Die Reichsregierung errichtet ein Kriegsernährungsamt zur Sicherstellung der Lebensmittelversorgung.

Washington, 27. Mai 1916

Woodrow Wilson, 28. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika


Rede des amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson von dem Senat

Eindringlich wirbt Wilson für einen “ Frieden ohne Sieger und Besiegte „. Er will einen Verhandlungsfrieden, keinen Beutefrieden. Für ihn geht es um Versöhnung statt Triumph, um Gerechtigkeit statt Rache. “ Sieg würde einen Frieden bedeuten, den man dem Verlierer aufzwingen würde „.

Skagerrak, 31. Mai - 1. Juni 1916
Eine Division des 2. Schlachtschiffgeschwaders der Grand Fleet: King George V. gefolgt von Thunderer, Monarch und Conqueror

 
Seeschlacht am Skagerrak zwischen der deutschen Hochseeflotte und der Grand Fleet der Royal Navy.

 

Ostfront, 4. Juni 1916

General Alexei Alexejewitsch Brussilow

              

Beginn der Brussilow-Offensive auf einer Frontlänge von 350 km von Wolhynien bis in die Bukowina. Die Offensive sollte bis August 2016 andauern.

Arabische Halbinsel, 5. Juni 1916

Thomas Edward Lawrence

             

Beginn des arabischen Aufstands gegen die türkische Herrschaft. „Lawrence of Arabia“ unterstützt die aufständischen Saudis als Agent Grossbritanniens.

Verdun, 7. Juni 1916

Deutscher Angriff auf Fort Vaux

 

Das Fort Vaux an der Front bei Verdun wird durch deutsche Truppen erobert.

Ortlerfront, 15./16. Juni 1916

Tuckettspitze (Bildmitte), Schneeglocke (links davon) und Hintere Madatschspitze (anschliessend)

         

Österreichischer Angriff mit nachfolgender Besetzung der Madatsch- und Tuckettspitze. Erfolgreiche Abwehr italienischer Gegenangriffe in den Folgetagen.

Kampflose Besetzung der Schneeglocke und der beiden Kristallspitzen durch österreichische Truppen.

 

Ortlerfront, 29. Juni 1916

Thurwieserspitze (Bildmitte) von Wolken umgeben

   

Italienische Besetzung der Thurwieserspitze

 

Nordfrankreich, 1. Juli 1916

Auszug der Frontlinie an der Somme

         

Beginn der Schlacht an der Somme, die bis zum 25. November 1916 andauern sollte.

Ortlerfront, im Juli 1916

Das höchste Geschütz des Weltkriegs – die Ortlerkanone auf 3905 m ü. M.

         

Der Ortlergipfel wird besetzt, die Gipfelstellung ausgebaut und mit den ersten zwei Geschützen versehen.

 

 

Monte Scoluzzo, Juni/Juli-September 1916

Der österreichische Gipfelstützpunkt von der italienischen Feldwache am Filone del Mot aus gesehen

    

Die Italiener versuchen in nahezu 30 Angriffsaktionen den Österreichern den Gipfelstützpunkt auf dem Monte Scorluzzo wieder zu entreissen

 

 

Görz, 4. August 1916

Schweres Geschütz der Italiener an der Isonzofront

 

Beginn der Sechsten Isonzoschlacht um die Stadt Görz, welche, wie die Hochfläche von Doberdo in italienische Hände fällt.

Bukarest, 17. August 1916

Bukarest, Universitätsbibliothek

   

Das Königreich Rumänien tritt der Entente bei

Bukarest, 27. August 1916

Ordensschmuck Ferdinand I., König von Rumänien

       

Das Königreich Rumänien erklärt Österreich-Ungarn den Krieg

Rom, 28. August 1916

Rom, Quirinalspalast

        

Italien übermittelt Berlin die Kriegserklärung an das Deutsche Reich

Berlin, Cetenje und Konstantinopel, 28. August 1916

Gewitter über Bukarest

            

Kriegserklärung Deutschlands, Bulgariens und des Osmanischen Reichs an das Königreich Rumänien

Berlin, 28. August 1916

Erich von Falkenhayn

Rücktritt des Chefs des Generalstabes Erich von Falkenhayn. Seiner Taktik des „Ausblutens“ bei Verdun war kein Erfolg beschieden und die hohen Verluste anlässlich der Schlacht an der Somme veranlasste Wilhelm II. Falkenhayn auf Ersuchen der osmanischen Armeeführung als Kommandant der Heeresgruppe F auf der südlichen Balkan-Halbinsel einzusetzen.

Berlin, 29. August 1916

Das erfolgreiche Führungsduo der Ostfront erhält den Oberbefehl über alle deutschen Operationen zu Land

Hindenburg wird zum Chef des Generalstabs des Felheeres und Ludendorff zum Ersten Generalquartiermeister der 3. Obersten Heeresleitung ernannt. Die beiden treten in Funktion die Nachfolge Falkenhayns an.

Balkan-Halbinsel, 3. September 1916

Die Schlacht um Hermannstadt. Rot: Truppen der Entente, Blau: Truppen der Mittelmächte

            

Beginn des Feldzugs der Mittelmächte gegen Rumänien. Dieser Feldzug sollte bis Dezember ausgeführt werden. Die Rumänen verloren das zuvor eingenommene Hermannstadt (am 26.9.) und Kronstadt (8.10.) wieder an die Mittelmächte.

Regierungssitze der Mittelmächte, 6. September 1916

Vereinte Kräfte führen zum Ziel: Ausschnitt aus einer Postkarte 1916

 

Einsetzung eines gemeinsamen Oberkommandos der Mittelmächte.

Makedonien, 13. September 1916

Die Frontlinie in Makedonien

          

Beginn der Monastir-Offensive an der Salonikifront. Die Angriffsaktionen der Entente sollten bis 15. Dezember anhalten.

Somme, 15. September 1916

Ein britischer Tank vom Typ Mark I an der Somme im September 1916


Erster Einsatz von britischen Panzern (Tanks) an der Front an der Somme

Berlin, 30. September 1916

Paul von Hindenburg – Namensgeber des Rüstungsprogramms 1917

Hindenburg-Programm: Mobilisierung zusätzlicher Arbeitskräfte und Steigerung der Rüstungsproduktion.

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Die Produktion der deutschen Kriegswirtschaft war den Materialschlachten des Jahres 1916 (Somme, Verdun) nicht mehr gewachsen. Die Rüstungsproduktion musste deshalb unbedingt effizienter organisiert werden. Die sinkende Zahl von kampffähigen Soldaten sollte durch technische Überlegenheit kompensiert werden.

Nur zwei Tage nach der Übernahme der militärischen Führung und Ablösung von Erich von Falkenhayn legten Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff eine umfangreiche Liste von Forderungen zur Ausweitung der Rüstungsproduktion vor.

Ziel des Programms war, bis zum Frühjahr 1917 die Munitionsproduktion zu verdoppeln, ebenso wie die Produktion von Minenwerfern. Die Geschütz- und Maschinengewehrproduktion sollte gar verdreifacht werden. Zur Unterstützung sollte die Pulverproduktion von 6.000 Tonnen auf 12.000 Tonnen monatlich steigen. Ebenso vorgesehen war die Steigerung der Flugzeugproduktion und der Produktion von Material für den Stellungsbau.

Ortlerfront, Herbst 1916

Der Eisgipfel der Hohen Schneid (Bildmitte) mit dem, von den Italienern besetzten Felsgipfel (rechte Gratbegrenzung)

   

Italienische Besetzung der Hohen Schneid (Monte Cristallo)

Verdun, 24. Oktober 1916

Das „Fort de Vaux“ wie es sich heute – als französische Gedenkstätte – präsentiert.

     

Gegenoffensive der Franzosen bei Verdun. Diese sollte am 3. November mit der Rückeroberung des Fort de Vaux vorläufig eingestellt werden.

Ortlerfront, Oktober 1916 - März 1917

Der Eisstollen im Gletscher der Hohen Schneid

   

Österreichische Arbeiten am Angriffsstollen auf die Hohe Schneid

Warschau, 5. November 1916

Die Mitglieder des polnischen Regentschaftsrates

Proklamation eines (von den Mittelmächten abhängigen) „Regentschaftskönigreich Polen“

Wien, 21. November 1916

Franz Josef I. auf dem Totenbett

Tod des Kaisers Franz Josef von Österreich-Ungarn. Sein Neffe Karl besteigt als Karl I. den Thron der Doppelmonarchie.

Berlin, 5. Dezember 1916

Berlin, das Reichstagsgebäude

Der Reichstag beschliesst das „Gesetz über den Vaterländischen Hilfsdienst“.

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Das Gesetz, umgangssprachlich auch Hilfsdienstgesetz genannt, wurde von der deutschen Obersten Heeresleitung im Rahmen des Hindenburg-Programms veranlasst. Es sollte Kräfte für den Krieg mobilisieren und der revolutionären Bewegung entgegenwirken. Das Gesetz trat am 6. Dezember 1916 in Kraft.

Alle Männer zwischen dem 17. und dem 60. Lebensjahr, die nicht zur Armee eingezogen worden waren oder nicht vor 1916 in einem agrarischen oder forstwirtschaftlichen Betrieb gearbeitet hatten, wurden nach diesem Gesetz verpflichtet, in der Rüstungsindustrie oder in einem kriegswichtigen Betrieb zu arbeiten. Durch die gesetzliche Arbeitsverpflichtung war die freie Wahl des Arbeitsplatzes aufgehoben. Damit sollte auch eine politische Betätigung verwehrt werden.

Bukarest, 6. Dezember 1916

Falkenhayns Truppen marschieren in Bukarest ein

   

Deutsche Truppen besetzen Bukarest

Berlin, 12. Dezember 1916

Reichskanzler Bethmann-Hollweg im Reichstag anlässlich der Sitzung vom 12. Dezember 1916

    

Friedensangebot der Mittelmächte an den amerikanischen Präsidenten

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Dabei handelte es sich um eine Friedensnote, die auf Drängen Österreich-Ungarns nach der Eroberung Rumäniens veröffentlicht wurde, aber ohne Folgen blieb.

Der Wortlaut:

„Der furchtbarste Krieg, den die Geschichte je gesehen hat, wütet seit bald zwei und einem halben Jahr in einem großen Teil der Welt. Diese Katastrophe, die das Band einer gemeinsamen tausendjährigen Zivilisation nicht hat aufhalten können, trifft die Menschheit in ihren wertvollsten Errungenschaften. Sie droht, den geistigen und materiellen Fortschritt, der den Stolz Europas zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts bildete, in Trümmer zu legen.

Deutschland und seine Verbündeten, Österreich-Ungarn, Bulgarien und die Türkei, haben in diesem Kampf ihre unüberwindliche Kraft erwiesen. Sie haben über ihre an Zahl und Kriegsmaterial überlegenen Gegner gewaltige Erfolge errungen. Unerschütterlich halten ihre Linien den immer wiederholten Angriffen der Heere ihrer Feinde stand. Der jüngste Ansturm im Balkan ist schnell und siegreich niedergeworfen worden. Die letzten Ereignisse beweisen, daß auch eine weitere Fortdauer des Krieges ihre Widerstandskraft nicht zu brechen vermag, daß vielmehr die gesamte Lage zu der Erwartung weiterer Erfolge berechtigt. Zur Verteidigung ihres Daseins und ihrer nationalen Entwicklungsfreiheit wurden die vier verbündeten Mächte gezwungen, zu den Waffen zu greifen. Auch die Ruhmestaten ihrer Heere haben daran nichts geändert. Stets haben sie an der Überzeugung festgehalten, daß ihre eigenen Rechte und begründeten Ansprüche in keinem Widerspruch zu den Rechten der anderen Nationen stehen. Sie gehen nicht darauf aus, ihre Gegner zu zerschmettern oder zu vernichten. Getragen von dem Bewußtsein ihrer militärischen und wirtschaftlichen Kraft, und bereit, den ihnen aufgezwungenen Kampf nötigenfalls bis zum äußersten fortzusetzen, zugleich aber von dem Wunsch beseelt, weiteres Blutvergießen zu verhüten und den Greueln des Krieges ein Ende zu machen, schlagen die vier verbündeten Mächte vor, alsbald in Friedensverhandlungen einzutreten. Die Vorschläge, die sie zu diesen Verhandlungen mitbringen werden, und die darauf gerichtet sind, Dasein, Ehre und Entwicklungsfreiheit ihrer Völker zu sichern, bilden nach ihrer Überzeugung eine geeignete Grundlage für die Herstellung eines dauerhaften Friedens.

Wenn trotz dieses Anerbietens zu Frieden und Versöhnung der Kampf fortdauern sollte, so sind die vier verbündeten Mächte entschlossen, ihn bis zum siegreichen Ende zu führen. Sie lehnen aber feierlich jede Verantwortung dafür vor der Menschheit und der Geschichte ab.“

Verdun, 19. Dezember 1916

Granattrichter auf dem ehemaligen Schlachtfeld von Verdun zu heutiger Zeit

    

Ende der Kämpfe um Verdun. Fort Douamont wird wieder von den Franzosen besetzt.

Washington, 18. Dezember 1916

Washington; Weisses Haus

Aufforderung des US Präsidenten an die kriegführenden Mächte, ihre Friedensbedingungen und Forderungen offen zu erörtern.

Berlin, 26. Dezember 1916

Berlin; Stadtschloss

Das Deutsche Reich erklärt sich zur Teilnahme an einer Friedenskonferenz bereit, lehnt jedoch eine amerikanische Vermittlung ab

London, Paris und St. Petersburg, 30. Dezember 1916

Kaiser Wilhelm II. im Kreise seiner Generäle

Die Alliierten weisen die deutsche Friedensinitiative ab. Die Reaktion Wilhelm II. folgt postwendend.

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Antwort der Entente

Der wenig verbindliche Ton der Friedensnote und „ihr alles Konkrete vermissender Inhalt“, aber besonders, dass Deutschland keine Neigung zur Räumung der besetzten Gebiete erkennen ließ, machte die Note für die Entente unannehmbar.

Die Antwort der Alliierten vom 30. Dezember 1916 sprach deshalb von einer „Anregung ohne Bedingungen“, die kein Friedensangebot sei. Der „Vorschlag erscheint weniger als ein Friedensangebot denn als Kriegsmanöver“. Ein Friede sei unmöglich, „solange nicht Gewähr besteht für die Wiederherstellung der verletzten Rechte und Freiheiten, für die Anerkennung des Nationalitätenprinzips und der freien Existenz der kleinen Staaten“.

Reaktion auf die Antwort

Wenige Tage später gab Kaiser Wilhelm II. per Erlass bekannt:

„Im Verein mit den Mir verbündeten Herrschern hatte ich unseren Feinden vorgeschlagen, alsbald in Friedensverhandlungen einzutreten. Die Feinde haben Meinen Vorschlag abgelehnt. Ihr Machthunger will Deutschlands Vernichtung. Der Krieg nimmt seinen Fortgang! Vor Gott und der Menschheit fällt den feindlichen Regierungen allein die schwere Verantwortung für alle weiteren furchtbaren Opfer zu, die Mein Wille euch hat ersparen wollen. In der gerechten Empörung über der Feinde anmaßenden Frevel, in dem Willen, unsere heiligsten Güter zu verteidigen und dem Vaterlande eine glückliche Zukunft zu sichern, werdet ihr zu Stahl werden. Unsere Feinde haben die von Mir angebotene Verständigung nicht gewollt. Mit Gottes Hilfe werden unsere Waffen sie dazu zwingen!“

Großes Hauptquartier, den 5. Januar 1917. gez. Wilhelm, I. R.

Entente-Mächte, 10. Januar 1917

Extremistische Kriegszielsetzung Frankreichs

Die Ententemächte geben in einer gemeinsamen Note erstmals ihre Kriegsziele bekannt

Washington, 22. Januar 1917

Woodrow Wilson wollte Frieden und führte die USA dafür in den Ersten Weltkrieg

Der US Präsident konkretisiert seine Gedanken vom Mai 1916 und fordert vor dem Senat einen „Frieden ohne Sieg“ und ein „Selbstbestimmungsrecht der Völker“

Hamburg, 12. Januar 1917

Hamburgs Rathaus, Auschnitt aus einer Feldpostkarte 1917

Hunterprotest vor dem Rathaus in Hamburg. Es folgen weitere öffentliche Proteste im deutschen „Steckrübenwinter“.

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Der Steckrübenwinter, auch Kohlrübenwinter und Hungerwinter genannt, bezeichnet eine Hungersnot im Deutschen Reich im Winter 1916/17,  ausgelöst durch kriegswirtschaftliche Probleme und die britische Seeblockade in der Nordsee.

Berlin, 1. Februar 1917

Heroisierende Darstellung der Versenkung eines Truppentransporters im Mittelmeer durch ein deutsches U-Boot, 1917

   

Deutschland erklärt die Rückkehr zum zwischenzeitlich eingestellten „uneingeschränkten U-Boot-Krieg“. Diese Bezeichnung wird verwendet, wenn Schiffe entgegen der „Prisenordnung“ ohne vorherige Warnung angegriffen werden. 

Washington, 3. Februar 1917

Washington, White House

   

Die USA brechen die diplomatischen Beziehungen zu Deutschland ab

Westfront, 9. Februar 1917

Frontverlauf im Dezember 1916 (ausgezogene -) und im April 1917 (unterbrochene Linie).

   

Beginn des deutschen „Unternehmens Alberich“. Dabei ging es um die Rücknahme eines Frontbogens an der Westfront unter Hinterlassens massiver Zerstörungen.

St. Petersburg, 8. März 1917

Demonstration in St. Petersburg

Ausbruch der russischen Februarrevolution. Der Name geht auf den damals in Russland geltenden Julianischen Kalender zurück, denn nach diesem begann die Revolution am 23. Februar. Nach gregorianischer Zeitrechnung ist das der 8. März.

Mesopotamien-Front, 11. März 1917

Britische Truppen marschieren in Bagdad ein

        

Britische Truppen erobern Bagdad

St. Petersburg, 15. März 1917

Eine der letzten Aufnahmen von  Nikolaus II. als Zar Russlands

Abdankung des Zaren und Bildung einer provisorischen Regierung

Westfront, 16. - 19. März 1917

Siegfriedstellung bei Bullecourt

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Deutscher Rückzug in die Siegriedstellung, welche von den Alliierten auch als Hindenburg-Linie bezeichnet wurde.

Ortlerfront, 17. März 1917

Der Gipfelstollen auf der Hohen Schneid

   

Österreichischer Angriff auf die Hohe Schneid

Palästinafront, 26. / 27. März 1917

Erfolgreiche Osmanen nach der Ersten Schlacht um Gaza

       

In der Ersten Schlacht um Gaza erreichen die Osmanen einen Abwehrerfolg

Washington, 6. April 1917

For the Freedom of the World – Wilson anlässlich der Rede zur Kriegserklärung im Kongress

   

Die USA erklären Deutschland den Krieg

Berlin, 7. April 1917

Berlin, Stadtschloss

„Osterbotschaft“ Wilhelms II: Der Kaiser verspricht die Aufhebung des preussischen Dreiklassenwahlrechts nach Kriegsende.

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Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde der Krieg im Rahmen des Burgfriedens noch von den meisten Gruppen und Parteien unterstützt. Nach der Spaltung der SPD wurde der Burgfrieden instabiler und der Druck nach demokratischen Reformen, die das politische Gewicht der Arbeiterschaft vergrößern sollten, wuchs. Die am 7. April 1917 auch auf Druck der Obersten Heeresleitung, die damals de facto das Land beherrschte, gehaltene Rede wurde von Theobald von Bethmann Hollweg geschrieben. In der Rede erklärte der Kaiser, dass nach einem „glücklichen Endes des Krieges“ Verfassungsänderungen geplant seien und dass das Dreiklassenwahlrecht in Preußen durch ein geheimes und direktes Wahlrecht ersetzt werden solle. Anfangs war auch ein gleiches Wahlrecht vorgesehen. Die angekündigten Reformen blieben hinter den Erwartungen demokratischer Kräfte zurück. Das Frauenwahlrecht wurde mit keinem Wort erwähnt.

Da die Reformen zwar angekündigt, jedoch nicht umgesetzt wurden, verärgerte die Erklärung alle politischen Lager und trug daher vermutlich eher zur Destabilisierung bei. Erst als die militärische Niederlage Deutschlands absehbar war, stimmten die konservativen Kräfte der Parlamentarisierung des Kaiserreiches in den so genannten Oktoberreformen zu. 1919 wurde Deutschland mit der Weimarer Verfassung nach der Novemberrevolution von 1918 eine demokratisch verfasste Republik.

Westfront, 9. April 1917

Britischer Tank Mark I in der Schlacht bei Arras

     

Britische Truppen eröffnen die Schlacht bei Arras. Diese, auch als  „Frühjahrsschlacht bei Arras“ bezeichnete Auseinandersetzung sollt bis zum 16. Mai andauern.

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Dabei gelang es britischen und kanadischen Truppen, den deutschen Truppen einen strategischen Höhenzug bei Vimy abzunehmen, ohne jedoch einen entscheidenden Erfolg zu erringen. Letzterer Teil der Schlacht ging als Schlacht bei Vimy (engl. Battle of Vimy Ridge) in die kanadische Geschichte ein.

Gotha, 11. April 1917

Aufruf zur Vereinigung in der USPD

Gründung der „Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands“ (USPD)

Deutschland, Mitte April 1917

Lebensmittelkarte zum rationierten Bezug von Brot (Auszug)


„Hungerstreiks“ in Berlin, Leipzig und anderen grossen deutschen Grossstädten gegen die Verschlechterung der Lebensmittelversorgung. Die Proteste werden zunehmend politisch.

Westfront, 16. April 1917

Frontlinie in der Champagne 1917

    

Beginn der Dritten Champagne-Schlacht (bis 25. Mai) und der Schlacht am Chemin des Dames (Nivelle-Offensive)

Palästina-Front, 17. April 1917

Die Front in der Wüste der Sinai-Halbinsel

   

Auch in der Zweiten Schlacht um Gaza behalten die Osmanen die Überhand. Die britische Offensive wird am 20. April eingestellt.

Bad Kreuznach, 23. April 1917

Kurhaus Bad Kreuznach: vom 2. Januar 1917 bis zum 8. März 1918 Sitz des Grossen Hauptquartiers

Kriegszielkonferenz der Mittelmächte am Sitz des deutschen Grossen Hauptquartiers in Rheinland-Pfalz

Westfront, 29. April 1917

Französische Infanteristen am Chemin-des-Dames

Meutereien französischer Einheiten am Chemin des Dames in der Champagne.

Paris, 15. Mai 1917

Robert Georges Nivelle – Nachfolger von Foche, Vorgänger von Pétain als Oberbefelshaber der französichen Streitkräfte

Pétain löst Nivelle als Oberbefehlshaber ab. Nivelles Vorgehen anlässlich der nach ihm benannten Offensive war nicht mehr „mehrheitsfähig“.

Vereinigte Staaten von Amerika, 18. Mai 1917

I want you for us army – Onkel Sams Aufruf zum Dienst an der Waffe

In den USA beginnt die Wehrerfassung aller Männer zwischen 21 und 30 Jahren.

Ortlerfront, Mitte Mai 1917

Der Gipfel der Königsspitze (3859 m ü. M.) stand im Zentrum der Frühsommerbestrebungen beider Kriegsgegner

   

Beginn des „Wettlaufs zur Besetzung der Königsspitze“. Österreichische Truppen besetzten den Gipfel, die Alpini setzten sich auf dem Suldengrat in unmittelbarer Nähe fest.

Ypern, Belgien, 7. Juni 1917

General Herbert Plumer, Führer der britischen Kontingente südlich von Ypern

   

Beginn der einwöchigen Schlacht am Wyteschate-Bogen, die auch als Schlacht bei Messine bekannt wurde. Erfolgreicher Vorstoss der Briten gegen den deutschen Frontbogen südlich von Ypern.

Liverpool, 8. Juni 1917

General John Joseph „Black Jack“ Pershing, Kommandant der „American Expeditionary Forces“ (AEF)

Stab und erste Truppenkontingente der Amerikanischen Expeditionsstreitkräfte Landen in Liverpool. Am 13. Juni 1918 verlegt Pershing sein Hauptquartier nach Paris.

Athen, 27. Juni 1917

Athen, Akropolis

 

Griechenland tritt der Entente bei

Athen, 29. Juni 1917

Athen, Akropolis

   

Kriegserklärung Griechenlands an Deutschland, Österreich-Ungarn, Bulgarien und an das Osmanische Reich

Ostfront, 1. Juli 1917

Der russische Kriegs- und Marineminister richtet sich an die Truppe

   

Beginn der Kerenski-Offensive, benannt nach dem damaligen russischen Kriegs- und Marineminister Alexander Kerenski. Die Offensive verfolgte das Ziel, die von Krieg und Revolution gebeutelte russische Nation zu stabilisieren und die Mittelmächte am Vordringen auf russisches Gebiet zu hindern. Mit der Offensive wollte Kerenski einen Annexionsfrieden verhindern und günstigere Bedingungen für die Friedensverhandlungen schaffen.

Berlin, 6. Juli 1917

Berlin, Reichstag

Der Zentrumspolitiker Matthias Erzberger fordert im Reichstag einen Verständigungsfrieden ohne Annexionen und bildet einen interfraktionellen Ausschuss.

London, 7. Juli 1917

Neue Flugzeuge wie dieser Langstreckenbomber Gotha G IV ermöglichen der deutschen Heeresleitung, den Luftkrieg zu intensivieren.

    

Der bislang grösste deutsche Luftangriff auf London fordert 54 Tote und 190 Verwundete

Ortlerfront, 1. - 7. Juli 1917

Zu Transportleistungen wurden auch Kriegsgefangene eingesetzt

   

Erneute Geschütztransporte auf den Ortlergipfel

Berlin, 14. Juli 1917

Theobald von Bethman Hollweg, deutscher Reichskanzler von 1909-1917

Der Reichskanzler Bethmann Hollweg tritt zurück. Sein Nachfolger wird Georg Michaelis

Berlin, 19. Juli 1917

Reichstaggebäude, Berlin

Der Reichstag verabschiedet die „Friedensresolution“

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Der Wortlaut der Resolution:

„Der Reichstag erklärt: Wie am 4. August 1914 gilt für das deutsche Volk auch an der Schwelle des vierten Kriegsjahres das Wort der Thronrede: ‚Uns treibt nicht Eroberungssucht.‘ Zur Verteidigung seiner Freiheit und Selbständigkeit, für die Unversehrtheit seines territorialen Besitzstandes hat Deutschland die Waffen ergriffen. Der Reichstag erstrebt einen Frieden der Verständigung und der dauernden Versöhnung der Völker. Mit einem solchen Frieden sind erzwungene Gebietserwerbungen und politische, wirtschaftliche oder finanzielle Vergewaltigungen unvereinbar. Der Reichstag weist auch alle Pläne ab, die auf eine wirtschaftliche Absperrung und Verfeindung der Völker nach dem Kriege ausgehen. Die Freiheit der Meere muß sichergestellt werden. Nur der Wirtschaftsfriede wird einem freundschaftlichen Zusammenleben der Völker den Boden bereiten. Der Reichstag wird die Schaffung internationaler Rechtsorganisationen tatkräftig fördern. Solange jedoch die feindlichen Regierungen auf einen solchen Frieden nicht eingehen, solange sie Deutschland und seine Verbündeten mit Eroberung und Vergewaltigung bedrohen, wird das deutsche Volk wie ein Mann zusammenstehen, unerschütterlich ausharren und kämpfen, bis sein und seiner Verbündeten Recht auf Leben und Entwicklung gesichert ist. In seiner Einigkeit ist das deutsche Volk unüberwindlich. Der Reichstag weiß sich darin eins mit den Männern, die in heldenhaftem Kampf das Vaterland schützen. Der unvergängliche Dank des ganzen Volks ist ihnen sicher.“

Ypern, 31. Juli 1917

Waldstück bei Ypern

   

Beginn der Dritten Flandernschlacht welche im November mit der Einnahme von Passendale enden sollte

Vatikan, 1. August 1917

Papst Benedikt XV

Anlässlich des dritten Jahrestags des Kriegsausbruchs erlässt Papst Benedikt XV seine bekannteste Friedensnote.

Kiel, 5. August 1917

Briefmarke aus der DDR 1967 anlässlich des 50. Jahrestages der „revolutionären Matrosenbewegung“

Meutereien in der deutschen Hochseeflotte

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Im Sommer 1917 kam es zu ausgedehnten Unruhen in der Marine des Deutschen Reichs, nachdem die kaiserliche Hochseeflotte aufgrund von strategischen Fehlplanungen kaum noch im Ersten Weltkrieg eingesetzt wurde. Dadurch verschärften sich die bereits bestehenden Konflikte zwischen den Seeoffizieren und den Mannschaften. Große Teile der Besatzungen fühlten sich unmenschlich behandelt und durch die arrogant zur Schau gestellte bessere Versorgung der Seeoffiziere provoziert. Der Konflikt bekam eine starke politische Dimension, als die Friedensanstrengungen nach dem Sturz des russischen Zaren intensiviert wurden und die Seeoffiziere daraufhin auf den Schiffen alldeutsche Propaganda für Siegfrieden, weitreichende Annexionen und Reparationen betrieben. Im Zuge dieser Entwicklung hatten sich Gruppen der Besatzungen, auch im Umfeld der Menagekommissionen, organisiert und Protestaktionen durchgeführt. Führende Mitglieder dieser Gruppen begannen nun Kontakte zur USPD aufzunehmen und über einen Streik zur schnelleren Durchsetzung eines Friedens zu diskutieren. Nach einer größeren Protestaktion gegen willkürliche Bestrafungen im August 1917 nahm die Marineführung umfangreiche Verhaftungen vor. Sie versuchte die Unruhen als von der USPD gesteuerte Aufstandsbestrebungen darzustellen. Insgesamt zehn Matrosen und Heizer wurden zum Tode verurteilt.

Beijing, 14. August 1917

Beijing, Verbotene Stadt


China erklärt dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn den Krieg.

Ortlerfront, 1. September 1917

Der österreichische Angriffstunnel auf den Doppelgipfes der Trafoier Eiswand

   

Österreichischer Angriff auf die Trafoier Eiswand

Königsberg, 2. September 1917

Gründungsurkunde der Partei

Alfred von Tirpitz und Wolfgang Knapp gründen die Deutsche Vaterlandspartei

Riga, 3. September 1917

Einmarsch deutscher Truppen

   

Nach der Schlacht um Riga nehmen deutsche Truppen die russische Hafenstadt an der Düna ein.

Ortlerfront, 3. September 1917

Der italienische Angriff erfolgte von der Thurwieser-Spitze über den Bäckmanngrat hin zum Doppelgipfel (rechts)

   

Rückgewinnung der Trafoier Eiswand durch ein italienisches Bataillon

Ortlerfront, 16. September 1917

Kaiser Karl I. im „Schweizergraben“ auf der Dreisprachenspitze

    

Kaiser Karl I. besucht die Truppen auf dem Stilferjoch

Westfront, 23. Oktober 1917

Die Drachenhöhle am Chemin des Dames

   

Deutsche Verbände räumen den Chemin des Dames

Isonzo-Front, 24. Oktober 1917

Vorstoss der Mittelmächte nach der Schlacht von Caporetto (Karfeit)

   

Beginn der Zwölften Isonzoschlacht in deren Verlauf die Mittelmächte bis am 2. Dezember an den Piave durchbrechen.

Ypern, 26. Oktober 1917

Passendale, Granattrichter im zerstörten Dorf Passendale, rechts erkennbar: die Trümmer der Kirche

    

Angriff kanadischer Einheiten bei Passendale (Passchendaele) am Ypern Bogen. Einnahme des Ortes am 6. November.

Palästina-Front, 31. Oktober 1917

Türkische Haubitze an der Sinai-Front

   

In der Dritten Schlacht um Gaza – auch Gaza-Bescherba-Schlacht genannte gelingt den Briten der Durchbruch an der Sinai-Front

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Berlin, 1. November 1917

Georg Michaelis, Reichskanzler während gerade mal drei Monaten

Reichskanzler Michaelis wird durch Graf Hertling abgelöst

St. Petersburg, 7. November 1917

Wladimir Iljitsch Lenin

Oktoberrevolution (nach julianischem Kalender: 25. Oktober) in Russland. Die bürgerliche Regierung wird durch die Bolschewiken unter Lenin gestürzt.

St. Petersburg, 8. November 1917

„Dekret über den Frieden“

Internationaler Appell des russischen Kongresses der Arbeiter-und Soldatenräte zur Aufnahme von Friedensgesprächen.

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Das Dekret über den Frieden war nach dem Dekret über den Grund und Boden das zweite wichtige Gesetz der Bolschewiki, das kurz nach der Oktoberrevolution verabschiedet wurde. Die Forderung V.I. Lenins nach einem „Frieden ohne Annexionen und Kontributionen“ aufnehmend, bekundete es den Willen der neuen Macht, den Krieg durch einen einseitigen Friedensschluß mit dem Deutschen Reich zu beenden. An das Dekret waren gleichzeitig außen- und innenpolitische Erwartungen geknüpft. Dahinter verbarg sich die Einsicht in die Aussichtslosigkeit des Krieges für Rußland. Zum anderen sollte der Frieden eine Entspannung im Inneren herbeiführen und Bedingungen für die Konsolidierung der Sowjetmacht schaffen. Das Dekret verfehlte seine Wirkung nicht. Im Zuge der darauffolgenden separaten deutsch-russischen Verhandlungen wurde am 2. (19.) Dezember 1917 der Waffenstillstand zwischen beiden Ländern geschlossen und der Friedensvertrag als Ziel avisiert. Seine innenpolitischen Konsequenzen waren ebenso weitragend: Indem es den radikalsten Friedensforderungen der aufständischen Massen entgegenkam, trug es entscheidend dazu bei, daß die Bolschewiki sich gegen ihre politischen Gegner, die für den „Krieg bis zum siegreichen Ende“ eintraten, behaupten konnten.

Westfront, 20. November 1917

Britischer Panzerangriff nahe Cambrai

   

Beginn der Tank-Schlacht von Cambrai

Brest-Litowsk, 3. Dezember 1917

erhandlungsführer auf Seiten der Mittelmächte in Brest-Litowsk (von links): General Hoffmann, Ottokar Graf Czernin, Talât Pascha, Richard von Kühlmann

    

Beginn der Waffenstillstandsverhandlungen zwischen den Mittelmächten und Russland

Brest-Litowsk, 15. Dezember 1917
Unterzeichnung des Abkommens über einen Waffenstillstand

    

Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens zwischen Russland und den Mittelmächten

Helsinki, 6. Dezember 1917

Helsinki, Dom

Finnland proklamiert seine Unabhängigkeit von Russland, welche von der neuen Regierung akzeptiert wird.

Washington, 7. Dezember 1917

Washington, The White House

    

Kriegserklärung der USA an Österreich-Ungarn

Deutsch-Ostafrika, Mitte Dezember 1917

Deutsche Truppen in Deutsch-Ostafrika

   

Vollständige Besetzung Deutsch-Ostafrikas durch britische Truppen

Brest-Litowsk, 22. Dezember 1917
Die Festung Brest-Litowsk

    

Aufnahme von Verhandlungen zwischen Russland und den Mittelmächten über einen Separatfrieden

Washington, 8. Januar 1918

Woodrow Wilson

US Präsident Wilson legt sein Vierzehn-Punkte-Programm zur Herbeiführung eines allgemeinen Friedens vor.

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Die 14 Punkte des Programms

1. Es müssen offene Friedensverträge geschlossen werden, nach denen es sicherlich keine privaten internationalen Aktionen oder Urteile irgendwelcher Art geben wird, aber die Diplomatie soll immer offen und in der Öffentlichkeit ablaufen.

2. Absolute Freiheit der Schiffahrt auf den Meeren, außerhalb der Hoheitsgewässer, sowohl im Frieden als auch im Krieg, es sei denn, die Meere können ganz oder teilweise durch internationale Maßnahmen zur Durchsetzung internationaler Pakte geschlossen werden.

3. Die weitestmögliche Beseitigung aller wirtschaftlichen Schranken und die Schaffung gleicher Handelsbedingungen zwischen allen Nationen, die dem Frieden zustimmen und sich zu seiner Aufrechterhaltung zusammenschließen.

4. Angemessene Garantien, die gegeben und gegeben werden, daß die nationale Rüstung auf den niedrigsten Stand reduziert wird, der mit der inneren Sicherheit vereinbar ist.

5. Eine freie, weltoffene und absolut unparteiische Regelung aller kolonialen Ansprüche auf der Grundlage einer strikten Einhaltung des Prinzips, daß bei der Bestimmung aller derartigen Souveränitätsfragen die Interessen der betroffenen Bevölkerung das gleiche Gewicht haben müssen wie die gerechten Ansprüche der Regierung, deren Titel bestimmt werden soll.

6. Die Evakuierung des gesamten russischen Territoriums und eine solche Regelung aller Fragen, die Rußland betreffen, wird die beste und freieste Zusammenarbeit der anderen Nationen der Welt sicherstellen, um für Rußland eine ungehinderte und ungehinderte Gelegenheit zur unabhängigen Bestimmung seiner eigenen politischen Entwicklung und nationalen Politik zu erhalten und ihm eine aufrichtige Aufnahme in die Gesellschaft freier Nationen unter Institutionen seiner eigenen Wahl zu sichern; und, mehr als nur eine Aufnahme, auch Hilfe jeder Art, die es brauchen und selbst wünschen könnte. Die Behandlung, die Russland in den kommenden Monaten von seinen Schwestervölkern erfahren wird, wird die Nagelprobe ihres guten Willens, ihres Verständnisses für seine Bedürfnisse im Unterschied zu seinen eigenen Interessen und ihrer intelligenten und selbstlosen Sympathie sein.

7. Belgien, da wird die ganze Welt zustimmen, muß evakuiert und wiederhergestellt werden, ohne jeglichen Versuch, die Souveränität, die es gemeinsam mit allen anderen freien Nationen genießt, einzuschränken. Keine andere Einzelmaßnahme wird dazu dienen, das Vertrauen der Nationen untereinander in die Gesetze wiederherzustellen, die sie selbst für die Regelung ihrer Beziehungen untereinander festgelegt und bestimmt haben. Ohne diesen Heilungsakt ist die gesamte Struktur und Gültigkeit des Völkerrechts für immer beeinträchtigt.

8. Das gesamte französische Territorium sollte befreit und die eroberten Teile wiederhergestellt werden, und das Unrecht, das Frankreich 1871 von Preußen in der Angelegenheit Elsass-Lothringen zugefügt wurde und das den Weltfrieden seit fast fünfzig Jahren erschüttert, sollte wieder gutgemacht werden, damit der Frieden im Interesse aller wieder gesichert werden kann.

9. Eine Neujustierung der Grenzen Italiens sollte entlang klar erkennbarer Nationalitätenlinien erfolgen.

10. Den Völkern Österreich-Ungarns, deren Platz unter den Nationen, die wir geschützt und gesichert sehen wollen, sollte die freieste Möglichkeit einer autonomen Entwicklung eingeräumt werden.

11. Rumänien, Serbien und Montenegro sollten evakuiert, die besetzten Gebiete wiederhergestellt, Serbien freier und sicherer Zugang zum Meer gewährt und die Beziehungen der verschiedenen Balkanstaaten untereinander durch freundschaftliche Beratung auf der Grundlage historisch gewachsener Loyalitäts- und Nationalitätslinien bestimmt werden; und es sollten internationale Garantien für die politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit und territoriale Integrität der verschiedenen Balkanstaaten eingegangen werden.

12.  Den türkischen Teilen des gegenwärtigen Osmanischen Reiches sollte eine sichere Souveränität zugesichert werden, aber den anderen Nationalitäten, die jetzt unter türkischer Herrschaft stehen, sollte eine unzweifelhafte Sicherheit des Lebens und eine absolut ungestörte Möglichkeit einer autonomen Entwicklung garantiert werden, und die Dardanellen sollten unter internationalen Garantien dauerhaft als freier Durchgang für die Schiffe und den Handel aller Nationen geöffnet werden.

13. . Es sollte ein unabhängiger polnischer Staat errichtet werden, der die von der unbestreitbar polnischen Bevölkerung bewohnten Gebiete einschließt, der einen freien und sicheren Zugang zum Meer gewährleistet und dessen politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit und territoriale Integrität durch einen internationalen Pakt garantiert werden sollte.

14. Es muss eine allgemeine Vereinigung von Nationen auf der Grundlage spezifischer Pakte gebildet werden, um sowohl großen als auch kleinen Staaten gegenseitige Garantien der politischen Unabhängigkeit und territorialen Integrität zu geben.

Wien, Mitte Januar 1918

Streikaufruf in der Wiener Arbeiterzeitung

„Jännerstreik 1918 in Wien“ Ausbruch von Massenunruhen und Streiks in Österreich, aber auch in den Grossstädten des Deutschen Reichs

Berlin und Wien, 24. Januar 1918

Wilsons Friedensbotschaft vom 8. Januar 1918

Das Deutsche Reich und Österreich-Ungarn lehnen Wilsons Vierzehn-Punkte-Programm ab.

Berlin, 28. Januar 1918

Streikaufruf im Zentralorgan der sozialdemokratischen Partei Deutschlands vom 29. Januar 1918

Massenstreiks in Berlin und anderen, deutschen Städten. Gefordert werden u.a. ein rascher Friedensschluss in Brest-Litowsk, ein demokratisches Wahlrecht sowie eine bessere Lebensmittelversorgung

Brest-Litowsk, 9. Februar 1918

Unterzeichnung des Sparatfriedens mit der Ukraine

   

Abschluss eines Separatfriedens zwischen der Ukraine und den Mittelmächten. Der sogenannte „Brotfrieden“ wurde vor dem Hintergrund der stattfindenden Friedensverhandlungen zwischen Sowjetrussland und den Mittelmächten geschlossen. Er brachte Deutschland und Österreich-Ungarn dringend benötigte Lebensmittellieferungen, allerdings nicht im ursprünglich erhofften Umfang

Brest-Litowsk, 10. Februar 1918

Leo Trotzki

   

Abbruch der Friedensverhandlungen durch Leo Trotzki

Ostfront, 18. Februar 1918

Frontverlauf nach dem Waffenstillstand 1917 (hellgrün) und nach der „Operation Faustschlag“ (dunkelgrün)

      

Wiederaufnahme der Kampfhandlungen an der Ostfront nach dem Abbruch der Friedensverhandlungen. Der, als „Operation Faustschlag“ bezeichneten Grossoffensive der Mittelmächte im Südabschnitt der Ostfront konnten die sowjetrussischen Truppen nicht entgegenen, so dass ein Friedensschluss seitens Russland unausweichlich war.

Bukarest, 24. Februar 1918

Bukarest, Universitätsbibliothek

     

Rumänien verhandelt mit den Mittelmächten über einen Friedensschluss

Brest-Litowsk, 26. Februar 1918

Festung Brest-Litowsk

   

Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk

Brest-Litowsk, 3. März 1918

Der Friedensvertrag von Brest-Litowsk

   

Unterzeichnung des „Friedens von Brest-Litowsk“. Russland tritt Polen, die baltischen Staaten, Finnland und die Ukraine ab.

Ostfront, März-April 1918

Vorstoss deutscher Truppen im Kaukasus

    

Vormarsch deutscher Verbände im Kaukasus, auf der Krim sowie in Finnland.

Westfront, 21. März 1918

Deutscher Vorstoss an der Westfront

    

Beginn der deutschen Frühjahrsoffensive. In insgesamt fünf Operationen („Michael“, „Georgette“, „Blücher-York“, „Gneisenau“ und „Marneschutz-Reims“) suchten die Deutschen bis zum 17. Juli 1918 die Entscheidung im Westen ohne Erfolg.

Brest, Frankreich: Anfang April 1918

Darstellung der häufigsten Symptome in amerikanischen Militärcamps

Erste Anzeichen von „Spanischer Grippe“ in der französischen Hafenstadt Brest. Offensichtlich wurde das Virus mittels US-Truppentransportschiffen nach Europa gebracht.

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Häufige Symptome in amerikanischen Militärcamps: plötzlicher Ausbruch, Erschöpfung, Fieber, Kopfschmerzen, Bindehautentzündung, Schnupfen, Husten, Körper- und Rückenschmerzen, Kältegefühl, Schüttelfrost, Nasenbluten, Halsschmerzen, Verstopfung, Zyanose, Ausschlag, Übelkeit/Brechreiz, Rhinitis, Schmerzen im Brustkorb, Atembeschleunigung.

Belgische Nordseeküste, 22. /23. April 1918

Wracks der britischen Kreuzer nach dem Angriff auf Zeebrugge, April 1918

    

Erfolgloser und verlustreicher Angriff eines britischen Flottenverbandes auf die deutschen U-Boot-Stützpunkte in Zeebrügge und Ostende

Bukarest, 7. Mai 1918

Friedensverhandlungen in Bukarest

     

Im „Frieden von Bukarest“ unterzeichnen Rumänien und die Mittelmächte einen Friedensvertrag.

Grossbritannien, Erste zwei Maiwochen 1918

Militär-Notfallkrankenhaus mit Grippe-Patienten

Die Royal Navy vermeldt die Erkrankung von über 10’000 Seeleuten an der „Spanischen Grippe“ und sieht sich ausserstande, auszulaufen

Westfront, 27. Mai 1918

Britische Soldaten am Aisne-Abschnitt bei Maizy

   

Deutsche „Blücher-York-Offensive“ am Chemin des Dames mit anschliessendem Durchbruch bis zur Marne.

Westfront, 14. Juni 1918

Generalquartiermeister Ludendorff

   

Nach misslungenen Angriffen bei Noyon und Compiègne ordnet Ludendorff die Einstellung der Offensive an.

Italienfront, 15. - 25. Juni 1918

Österreichische Pontonbrücke am Piave

   

Die letzte Grossoffensive österreichisch-ungarischer Truppen in Italien bei Asiago und am Piave scheitert.

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Westeuropa, Ende Juni 1918

Viren der Spanischen Grippe


Die erste Welle der „Grippe-Epidemie“ erreicht ihren Höhepunkt.

Berlin, 9. Juli 1918

Streikaufruf in der Wiener Arbeiterzeitung

Entlassung von Staatssekretär Kühlmann auf Druck der Obersten Heeresleitung nach dessen Erklärung über Friedensmöglichkeiten.

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Im Sommer 1918 versuchte Kühlmann, Befürworter eines Ausgleichsfriedens, geheime Verhandlungen mit Sir William Tyrrell in den Niederlanden in die Wege zu leiten, um dem in seinen Augen nicht mehr zu gewinnenden Krieg ein erträgliches Ende zu bereiten. Kaiser Wilhelm II., der dem Ansatz zunächst mit Wohlwollen begegnet war, verwarf diesen jedoch schließlich unter dem Druck der Obersten Heeresleitung. Nach einer Rede im Reichstag im Juni 1918, in der Kühlmann vorsichtig an einem ausschließlich militärischen Sieg zweifelte und einen Ausgleich mit Großbritannien auf dem Verhandlungswege andeutete, erzwang die Oberste Heeresleitung seinen Rücktritt.

Westfront, 16./17. Juli 1918

Einsatz von britischen Beutepanzern auf deutscher Seite an der Marneschlacht

   

Deutsche Offensive an der Marne

Westfront, 18. Juli 1918

Französischer Panzer Renault FT

   

Beginn der alliierten Gegenoffensive zwischen Soissons und Reims. Angriff der Franzosen bei Villers-Cotterêts mit 400 Panzern.

Westfront, 8. August 1918

Beginn der alliierten „Hunderttageoffensive“ an der Westfront

      

Eine britisch-französische Offensive bei Amiens führt zu hohen deutschen Verlusten. Die Schlacht bei Amiens steht am Beginn der sogenannten „Hunderttageoffensive“ welche erst mit Abschluss de Waffenstillstands eingestellt werden sollte.

Punta San Matteo, 13. August - 3. September 1918

Die Punta San Matteo (3678 m ü. M.) von Norden

  

Beginn der Gefechte um die Punta San Matteo. Diese Gefechte sollten als höchstgelegene Schlacht des Ersten Weltkriegs in die Geschichte eingehen.

Westeuropa, Mitte September 1918

Viren der „Spanischen Grippe“

 

Eine zweite, weit stärkere Grippewelle kündigt sich durch eine massiven Anstieg an infizierten Soldaten nahezu flächendeckend in ganz Europa an. Diese findet als „Herbstwelle 1918“ Eingang in die Geschichte und wird im November ihren Höhepunkt erreichen.

Westfront, 12. - 15. September 1918

US Truppen nach geschlagener Schlacht bei St. Mihiel

    

Erfolgreiche Offensive des amerikanischen Expeditionskorps gemeinsam mit französischen Verbänden am St. Mihiel-Bogen.

Westfront, 26. September 1918

Angriff des schwarzamerikanischen Infanterieregiments 369 im Abschnitt der französischen 157. Division im Gehölz nordöstlich von Séchault.

    

Offensive alliierter Verbände zwischen Maas und den Argonnen

Spa, 29. September 1918

Spa, Standort der Obersten Heeresleitung von März (Frühjahrsoffensive) bis November (Waffenstillstand) 1918

Die Oberste Heeresleitung fordert an ihrem Sitz im belgischen Kurort Spa die Aufnahme von Waffenstillstandsverhandlungen

Thessaloniki, 30. September 1918

Die bulgarische Verhandlungsdelegation

     

Waffenstillstandsvertrag zwischen Bulgarien und der Entente

Palästinafront, 1. Oktober 1918

Thomas Edward Lawrence – besser bekannt als  „Lawrence von Arabien“

   
Nach der Schlacht von Megiddo erobern britische und arabische Truppen unter Führung von T. E. Lawrence Damaskus.

Berlin, 3. Oktober 1918

Prinz Max von Baden, letzter Kanzler des deutschen Kaiserreichs

Nach dem Rücktritt von Graf Hertling am 30.09.1918 wird Prinz Max von Baden zum Reichskanzler ernannt. Er bildet eine parlamentarische Regierung und ersucht am 4. Oktober die Alliierten um einen Waffenstillstand auf der Grundlage von Wilsons Vierzehn-Punkte-Programm.

Berlin, 12. Oktober 1918

Berlin, Reichstaggebäude

In einer zweiten Note akzeptiert Deutschland Wilsons Bedingungen

Washington, 14. Oktober 1918

Washington, the White House

In einer zweiten Note präzisiert Wilson die Bedingungen eines Waffenstillstands

Wien, 16. Oktober 1918

Kaiser Karl I., letzter Herrscher über die Monarchie Habsburgs

In seinem „Völkermanifest“ sichert Kaiser Karl den Nationen der Habsburgermonarchie Gleichberechtigung im Rahmen eines föderativen Staates zu.

Wien, 21. Oktober 1918

Wien

Ausbruch revolutionärer Unruhen in Österreich

Spa, 24. Oktober 1918

Hindenburg und Ludendorff

Hindenburg und Ludendorff verlangen die Wiederaufnahme der Kampfhandlungen

Venetien, 24. Oktober - 3. November 1918

Offensive der Entente am Piave

   

Beginn der Schlacht von Vittorio Veneto, dem abschliessenden und entscheidenden Schlagabtausch zwischen den Mittelmächten und den Alliierten am Piave.

Berlin, 26. Oktober 1918

Karl Eduard Wilhelm Groener, Generalquartiermeister der neuen, vierten Obersten Heeresleitung

Ludendorff wird entlassen und durch Wilhelm Groener ersetzt.

Wien, 27. Oktober 1918

Wien

Österreich-Ungarn bietet den Alliierten Waffenstillstand und einen Sonderfrieden an

Prag, 28. Oktober 1918

Erklärung der tschechischen Unabhängigkeit

Ausrufung der Republik Tschechoslowakei durch den Nationalausschuss. Der slowakische Nationalrat stimmt am 30. Oktober dem „gemeinsamen Staat von Tschechen und Slowaken“ zu.

Damit erteilen sie den Ideen des österreichischen Kaisers Karl I. vom 16. Oktober eine Absage. Der Herrscher hat in der Verzweiflung vorgeschlagen, die Monarchie in einen Bundesstaat umzuwandeln. Doch in der Erklärung von Washington schreiben die tschechischen und slowakischen Vertreter:

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„Wir können und wollen nicht mehr unter der direkten oder indirekten Herrschaft jener leben, die Belgien, Frankreich und Serbien vergewaltigt haben und Mörder Russlands und Rumäniens seien wollten. Das sind die Mörder von mehreren Zehntausend Bürgern und Soldaten unseres Blutes und Mitschuldige an ungezählten, ungenannten Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die in diesem Krieg von diesen beiden degenerierten, verantwortungslosen Dynastien begangen wurden.“

Wilhelmshaven, 29. Oktober 1918

Matrosenaufstand in Wilhelmshaven

Einheiten der deutschen Hochseeflotte in Wilhelmshaven weigern sich auszulaufen.

Moudros, 31. Oktober 1918

HMS Agamemnon

   

An Bord der HMS Agamemnon wird im griechischen Hafen von Moudros der Waffenstillstand zwischen den Entente-Mächten und dem Osmanischen Reich unterzeichnet.

Kiel, 3. November 1918

Aufständige Matrosen in Kiel

Matrosenaufstand in Kiel. Arbeiter- und Soldatenräte übernehmen am 4. November die Macht.

Padua, 3. November 1918

Unterzeichnung des Waffenstillstands von Villa Giusti

   

Abschluss des Waffenstillstands zwischen den Entente-Mächten und Österreich-Ungarn auf dem Landsitz des Grafen Vettor Giusti del Giardino bei Padua.

Deutsches Reich, 5. - 8. November 1918

Revolutionäre von einer Kaserne in Berlin

Ausbreitung der revolutionären Bewegung von Kiel aus auf ganz Deutschland mit der Forderung einer sofortigen Beendigung des Krieges.

München, 7. November 1918

Theresienwiese, München

Bildung einer Revolutionsregierung in München unter Kurt Eisner. Proklamation eines „Freistaat Bayern“

Compiègne, 8. November 1918

Der berühmte Eisenbahnwagen von Compiègne

   

Beginn der Waffenstillstandsverhandlungen im Wald bei Compiègne

Berlin, 9. November 1918

Ausrufung der Republik am 9. November 1918: Philipp Scheidemann spricht vom Westbalkon des Reichstagsgebäudes aus.

Abdankung Kaiser Wilhelms II. Ausruf der Republik durch Philipp Scheidemann und kurz darauf als „Sozialistische Republik“ durch Karl Liebknecht. Friedrich Ebert (SPD) wird Vorsitzender des Rates der Volksbeauftragten.

Compiègne, 11. November 1918

Die Unterzeichnung des Waffenstillstand

   

Der Zentrumspolitiker Matthias Erzberger unterzeichnet für das Deutsche Reich den Waffenstillstandsvertrag im Wald von Compiègne

Wien, 11. November 1918

Kaiser Karl I: Verzichtserklärung

Kaiser Karl I. von Habsburg-Lothringen verzichtet auf die Machtansprüche über Deutsch-Österreich. Zwei Tage darauf erklärt er auch seinen Verzicht auf Ansprüche als gekrönter König von Ungarn. Unmittelbar anschliessend findet er Exil in der Schweiz und bald darauf auf Madeira.

Belgrad, 13. November 1918

Belgrad

   

Waffenstillstand zwischen Ungarn und den Entente-Staaten, nachdem die Realunion mit Österreich aufgelöst wurde.

Versailles, Mitte Januar 1919

Schloss Verailles

Beginn der Friedensverhandlungen. Die Siegermächte beraten über Grenzverläufe und Reperationszahlungen. Die Nachfolgestaaten der Mittelmächte sind von diesen Verhandlungen ausgeschlossen.

Rheinland, Januar 1919

Durch die Alliierten besetzte Gebiete am Rhein

 

Zur Sicherung der Rheingrenze besetzen alliierte Truppen das Rheinland.

Scapa Flow, 21. Juni 1919

Die internierte Kaiserliche Hochseeflotte in der Bucht von Scapa Flow im November 1918

Selbstversenkung der Kaiserlichen Hochseeflotte in Scapa Flow. Um eine Enteignung der Flotte durch die Alliierten zu verhindern, versenkt die Deutsche Marine 94 ihrer, in Schottland internierten Schiffe.

Versailles, 28. Juni 1919

Unterzeichnung des Friedensvertrags von Versaille im Spiegelsaal des Schlosses

  

Unterzeichnung des Friedensvertrages von Versailles

Paris-St. Germain, 10. September 1919

Staatsvertrag von Saint-Germain-en-Laye

  

Unterzeichnung des Vertrags von St. Germain. Der Vertrag regelt die Gebietsabtretungen Österreich-Ungarns, jetzt vertreten durch den Präsidenten der 1. Republik.

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